“Für die Feuerwehrkameraden muss es einfach die Hölle gewesen sein!“ Pinnebergs langjähriger Wehrführer Uwe Kuhlmann, 60, dachte vor allem auch als Feuerwehrmann, als er vor zehn Jahren die Bilder der brennenden Zwillingstürme im Fernsehen sah.

"Meine Frau rief mich im Büro an, erzählte mir, ein Flugzeug sei ins World Trade Center gekracht", erinnert sich Kuhlmann. Der USA-Fan war selbst wiederholt in den Vereinigten Staaten gewesen, hatte New York besucht. "Ich dachte an eine Geschichte, dass in den 40er-Jahren eine Militärmaschine gegen das Empire-State-Building geflogen war, glaubte wie alle zunächst an einen Unglücksfall", so der Pinneberger. "Du denkst zuerst, diese gewaltigen Dinger, auf denen Du gestanden hast, können nicht einstürzen." Baufachmann und Brandexperte Kuhlmann jedoch urteilt im Nachhinein: "Wenn man sich Gedanken über Statik macht, war der spätere Einsturz fast logisch."

"Irgendwann habe ich das Büro abgeschlossen, habe Feierabend gemacht und bin nach Hause gegangen", so der Familienvater rückblickend, "die Situation hat einem zu schaffen gemacht."

Kuhlmann weiß noch, wie er an die Feuerwehrleute aus der Partnerstadt Rockville nahe Washington dachte, nachdem Berichte einliefen, ein Jet sei im Verteidigungsministerium eingeschlagen. "Wir haben am Tag darauf erfahren, dass der ABC-Abwehrzug aus Rockville am Pentagon im Einsatz war, zum Glück ist von dort niemand zu Schaden gekommen." Anders in den Zwillingstürmen, in denen mehr als 370 Einsatzkräfte starben. Der Wehrführer: "Ich weiß, wie eng die Treppen waren. Wir stellen uns an, wenn wir im Einsatz in den vierten Stock müssen. Die Kameraden dort haben ihre schwere Ausrüstung 100 Stockwerke zu Fuß hoch geschleppt." Fünf Jahre vor den Anschlägen hatte der Pinneberger in New York verschiedene Feuerwachen besucht: "Ich denke, ich habe einige Feuerwehrleute getroffen, die das Inferno nicht überlebt haben."