Auf gehts's, ab geht's: Auch Chartstürmer Casper rockt die Party beim Ackerfestival in Kummerfeld am 16. und 17. September.

Kummerfeld. Eine Woche lang haben die Kummerfelder noch Ruhe. Dann wird es laut, denn das Ackerfestival steht an. Zum sechsten Mal wird aus der Wiese beim Sportlerheim ein Partygelände der Extraklasse mit Bühne und Campingplatz. Organisiert wird das Musikspektakel vom Ackerfestival-Verein. Das Team um Birte Ganser spürt die Ruhe vor dem Sturm. "Bald geht es los, das merkt jeder von uns", sagt die Projektchefin. Alle Aufgaben sind in Bereiche unterteilt und das Team arbeitet gut zusammen. "Trotzdem wird es jetzt so richtig stressig", sagt die gelernte Veranstaltungskauffrau. "Aber das ist die schönste Zeit des Jahres."

Ab Freitag, 16. September, erwarten die Festivalbesucher 16 Bands und einen echten Chartstürmer. Casper gibt sich die Ehre. Seit sieben Wochen hält der Rapper sich mit seiner Platte "XOXO" in den deutschen Albumcharts - war sogar auf Platz eins eingestiegen. "Hätte man uns das vor einem Jahr gesagt, dass so jemand bei uns spielt, hätten wir gelacht", sagt Pressesprecher Patrick Lublow. "Jetzt lachen wir seit mehreren Wochen." Auch der 25-Jährige ist jedes Jahr dabei. Ihn motiviert die Gemeinschaft innerhalb der Gruppe, die ist seit dem ersten Mal großartig.

2004 entstand die Idee für das Festival bei einem großen Geburtstag. Mitglieder der heutigen Ackercrew hatten eine Party mit Bands gefeiert. Das wollten Birte Ganser und ihre Freunde wiederholen. Heute hat das Festival Kultstatus. "Beim ersten Mal feierten hier 300 Leute", sagt die 25-Jährige. "Nächste Woche erwarten wir 1500." Alles ist größer geworden. Ganser war von Beginn an dabei. Am nächsten Wochenende steht das Team mächtig unter Strom.

"Schlafen werden wir mit Sicherheit nicht", sagt Logistikchefin Jessica Berthold. Obwohl viele der Teammitglieder aus der näheren Umgebung kommen, schlagen sie ihr Zelt auf dem Campingplatz neben der Bühne auf. Das gehöre einfach dazu. "Wir fühlen uns nicht als Dienstleister, sondern wollen einfach eine richtig gute Party organisieren", sagt die 25-Jährige. Externe Firmen, die Bereiche des Festivals übernehmen, gibt es nicht. "Wir vom Verein managen das Projekt."

Selbst anpacken - das macht für Jessica Berthold auch den Reiz am Projekt aus. Daran soll sich auch in Zukunft nichts ändern. "Wir wollen nicht das Wacken von Kummerfeld werden. In der Gemeinde wollen wir aber bleiben." Trotzdem arbeitet das Team an Verbesserungen. "Mit jedem Jahr können wir mehr auf kleine Extras achten", sagt die Projektchefin Birte Ganser. So gibt es auf dem Acker 2011 sogar einen Shuttlebus zum Pinneberger Bahnhof.

Außerdem ist dem Team auch die Optik wichtig. "Das Auge hört mit." Auch wenn die Bühne mal leer ist, soll es gut aussehen - dafür sorgt eine besondere Beleuchtung. Am Ende des Festivals gibt es für die Besucher noch eine Überraschung.

Für die kommenden Jahre hat die Ackercrew auch schon Ideen: "Eine zweite Bühne wäre genial." Aus dem Gelände könne man noch eine Menge rausholen. "Trotzdem wollen wir das kleine, gemütliche, norddeutsche Festival bleiben", sagt die Organisationsleiterin Birte Ganser.

Die Mitglieder des Ackerfestival-Vereins engagieren sich ehrenamtlich. Trotzdem wächst das Team. Es kommen Bekannte und Freunde dazu, die mitmischen wollen. Während die Organisationstruppe zum größten Teil aus dem Kreis Pinneberg stammt, kommen die Gäste auch von weiter her. "Wir sehen ja, wer sich im Vorverkauf die Karten holt. Die gehen bis nach Berlin", erzählt Patrick Lublow. Er ist auch für die Werbung in sozialen Netzwerken zuständig. "Da kriegen wir viel Feedback - vor allem wegen des Festivalcharakters." Der sei großartig, sagen die Fans. "Bei uns ist es familiär. Auf dem Zeltplatz kennen sich die Leute."