Die schlechten Nachrichten aus der Pinneberger Wirtschaft reißen scheinbar nicht ab: Wie jetzt öffentlich wurde, plant das Traditionsunternehmen FahnenFleck, offenbar schon seit längerem, seinen Weggang aus der Kreisstadt.

Pinneberg. "Wir sind ein hanseatisches Unternehmen, und möchten zurück nach Hamburg", sagte Geschäftsführer Andreas Fleck im Gespräch mit dem Hamburger Abendblatt. Der Umzug sei keine Entscheidung gegen Pinneberg, sondern für Hamburg, so Fleck: "Wir waren 100 Jahre in Hamburg, dann 35 Jahre in Pinneberg. Jetzt werden es wieder 100 Jahre in Hamburg, dann kommen wir vielleicht zurück nach Pinneberg."

"Alle Mitarbeiter, die wollen, kommen mit nach Hamburg", betonte der Geschäftsführer von FahnenFleck, "uns geht es gut, wir haben kein Geldproblem." Problematisch sei vielmehr, dass am jetzigen Standort am Haidkamp nach Umstellungen der Produktion nur rund ein Drittel der Fläche sinnvoll genutzt werden könne. "Da gilt es, unternehmerisch zu kalkulieren", sagte Fleck.

FahnenFleck, das mit 50 Mitarbeitern in Pinneberg Flaggen, Wimpel und Werbemittel produziert, will das Gewerbegrundstück zunächst verkauft wissen, ehe ein neuer Standort in Hamburg gesucht werden soll. 1,65 Millionen Euro sind für das annähernd 13 000 Quadratmeter große Areal, das möglichst nicht aufgeteilt werden soll, aufgerufen. Andreas Fleck will sich nicht unter Druck setzen: "Das ist keine Sache von drei Tagen. Vielleicht sind wir noch eine ganze Weile hier." In Hamburg geeignete Flächen zu finden, sieht er als "eher problemlos" an: "An den Rand der Stadt werden wir nicht gehen, dann könnten wir auch in Pinneberg bleiben." In Hamburg sucht das Unternehmen nach den Worten seines Geschäftsführers ergo einen Standort in Innenstadtnähe.

In Pinneberg gebe es keinen Grund für einen "Schockzustand", befand Fleck: "Wir hatten keine Probleme mit Pinneberg, keine Probleme mit den hiesigen Rahmenbedingungen. Man hätte uns hier keine Alternativen bieten können, wir wollen einfach zurück nach Hamburg." Dennoch werde man Pinneberg auch nach dem Umzug verbunden bleiben, versprach Fleck. Er kündigte bereits jetzt an, zum Beispiel weiter Sponsor des Pinneberger Jazz-Festivals zu bleiben.

"Das ist sehr bedauerlich", sagte Pinnebergs Wirtschaftsförderer Stefan Krappa, der zuletzt reichlich Nackenschläge hatte einstecken müssen, "FahnenFleck ist eine Institution." Aber auch Krappa betonte, dass die Gespräche mit der Geschäftsführung schnell gezeigt hätten, dass es der Firma, die rund vier Millionen Euro Jahresumsatz macht, in Hamburg bereits eine Niederlassung mit zwölf Mitarbeitern und auch eine Dependance in Südafrika hat, nicht um Alternativen vor Ort gegangen sei.

Krappa will das FahnenFleck-Grundstück anderen Unternehmen aus dem produzierenden Bereich anbieten: "Die Nachfrage ist da, ich hoffe, dass wir dort wieder ein Industrieunternehmen ansiedeln können."