Elmshorner solidarisieren sich mit Kollegen der Tochterfirma Norma in Rellingen und Norderstedt

Elmshorn/Rellingen. Die gut 150 Beschäftigten der Autoliv-Tochter Norma in Rellingen und Norderstedt haben am Montagnachmittag ihre Arbeit niedergelegt. Gemeinsam mit Kollegen des amerikanisch-schwedischen Mutterunternehmens demonstrierten sie vor der Autoliv-Zentrale in Elmshorn für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze.

Der Konzern, der Sicherheitssysteme für die Autoindustrie produziert, hatte im August bekanntgegeben, die Betriebsstätten in Rellingen und Norderstedt zum 31. März 2012 zu schließen und die Produktion nach Estland und in die Türkei zu verlagern.

"Die unternehmerische Entscheidung des Konzerns, 150 Menschen trotz hoher Profite und steigender Konjunktur ab April 2012 arbeitslos zu machen, halten wir für falsch", sagt Uwe Zabel Verhandlungsführer der IG Metall und Streikleiter. "Sie muss zurück genommen werden." Zabel hofft, die Schließung noch verhindern zu können. Für den Fall das dies nicht gelingt, verlangt die IG Metall einen Sozialtarifvertrag, in dem Autoliv Abfindungen tarifvertraglich garantiert, eine Auffanggesellschaft gründet und versucht, Mitarbeiter in anderen Niederlassungen unterzubringen. "Wir wollen betriebsbedingte Kündigungen und Arbeitslosigkeit vermeiden", sagt Zabel. Zudem hofft er, im Fall einer Schließung diese auf 2013 hinausschieben zu können.

"Ich bin 57 Jahre alt, habe zwei Kinder zu versorgen und bekomme auf dem Arbeitsmarkt wohl keine Chance mehr", sagt Günter Boelcke. Sein Kollege Gregor Debkowski ist zwar jünger. Doch er muss sogar eine Familie mit drei Töchtern ernähren, die Jüngste ist sechs Monate alt. "Ich war noch nie arbeitslos, weiß nicht, wie das weitergehen soll." Debkowski klagt darüber, wie die Geschäftsleitung in den vergangenen Jahren den Druck auf die Beschäftigten erhöht habe. Jeden Tag seien die Stückzahlen veröffentlicht und trotz Produktionssteigerungen immer wieder darauf hingewiesen worden, dass die Beschäftigten nicht schnell genug liefern können, um die Wünsche der Autoindustrie zu erfüllen.

Waltraut Lux ist seit 31 Jahren dabei. "Dass Arbeitsplätze abgebaut werden, ist ja normal in unserem System." Doch die Art und Weise bei Norma sei fatal. "Wir werden so richtig über den Tisch gezogen. Das war von langer Hand vorbereitet. Ein Glück haben wir einen Betriebsrat und die IG Metall, die für unsere Rechte kämpfen."

Dabei standen die Gewerkschafter nicht allein. Von SPD und Linken sowie anderen Betrieben bis hin zu Möller in Wedel gab es Solidaritätsbekundungen.