Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen (SPD) tauft den neuen Jet der Fluggesellschaft Eurowings in Hamburg auf den Namen der Rosenstadt.

Uetersen/Hamburg. Wie tauft man ein Flugzeug auf den Namen Uetersen? Die Schampusbuddel am Bug zerschellen lassen, wie in der Schifffahrt? Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen (SPD) erklomm zielstrebig die bunt dekorierte Gangway und goss dem Täufling wie vorgesehen ganz sanft den schäumenden Sekt über die Nase. So überstand der nagelneue Jet von Eurowings die Prozedur ohne Blessuren am Bug. Mit den Worten "Ich taufe dich auf den Namen Uetersen. Allzeit guten Flug", begleitete Andrea Hansen die Zeremonie. Anschließend enthüllte sie die Namenszüge auf dem schneeweißen Rumpf der Maschine.

Auf den Festakt im Hangar der Lufthansa-Werft auf dem Hamburger Flughafen hat die Stadt Uetersen mehr als zehn Jahre warten müssen. Damals bewarb sich der damalige Bürgermeister Karl Gustav Tewes um die Patenschaft für die Rosenstadt. "Die Warteliste ist einfach zu lang", sagte Lufthansa-Bereichsleiter Oliver Wagner. Um so erfreuter sind die Verwaltungschefin, Bürgervorsteherin Heike Baumann und eine Delegation aus Politik, Wirtschaft und Vereinen, die zum Festakt angereist waren, dass es nun mit der Taufe endlich geklappt hat.

Denn damit hat Uetersen wahrhaftig eine Top-Position unter den Städten im Kreis Pinneberg erreicht: Und das auf höchster Ebene in bis zu 12 500 Meter Höhe im gesamten europäischen Luftraum. Der fliegende Botschafter steuert zahlreiche Länder von Hamburg aus an. Sogar das isländische Kevlavik steht als Direktverbindung auf dem Flugplan.

Eurowings gehört als 100-prozentige Tochtergesellschaft der Lufthansa. Und der frisch getaufte Jet des kanadischen Herstellers Bombardier ist ein rechter Prachtkerl: Der "CanadairJet CRJ900 next Generation" - so die genaue Typenbezeichnung - ist, wie Eurowings-Vorstandschef Peter Kranich versicherte, eines der modernsten, sparsamsten und damit umweltfreundlichsten Fluggeräte der gesamten Lufthansa-Flotte. "Dieser Vogel trägt unseren guten Namen Uetersen in alle Himmelsrichtungen", sagte Andrea Hansen begeistert. "Unsere kleine Stadt freut sich über die Anerkennung. Sie haben eine ausgesprochen gute Wahl getroffen", lobte die Verwaltungschefin die Gastgeber.

Klar, dass die Bürgermeisterin nicht vergaß, auf die Parallelen zwischen der Stadt und dem Jet hinzuweisen: Auch die Rosenstadt sei modern, umweltfreundlich und sparsam. Außerdem habe Uetersen große Leistungen in der Luftfahrttechnik vollbracht. So habe der Uetersener Erfinder Franz Kruckenberg seinen Schienenzeppelin mit einem Flugzeugmotor antreiben lassen. Immerhin trage auch der Flugplatz Uetersen in Heist den Namen der Stadt, was Flugplatz-Geschäftsführer Günther Jung im Kreis der Gäste mit einem Lächeln quittierte.

Acht der modernsten CanadairJets werden künftig von Hamburg aus für Eurowings im Einsatz sein. Damit ist die Hansestadt neben dem Hauptsitz Düsseldorf zweiter Standort für die Fluggesellschaft. Insgesamt sind 35 Maschinen dieses Typs Teil der Flotte des Lufthansa-Konzerns. Der Jet mit dem Namen Uetersen wird im Jahr 2500 Flüge absolvieren und 200 000 Fluggäste befördern.

Hamburgs Flughafenchef Michael Eggenschwiler lieferte in seinem Grußwort interessante Zahlen aus der Statistik. Ein Drittel des Flughafenpersonals sei im Kreis Pinneberg ansässig, aus dem auch sechs Prozent der Passagiere kämen. Die Uetersener seien mit 26 000 Flugbuchungen jährlich besonders dem Luftverkehr verbunden.

Als kleines Dankeschön für die Patenschaft, die mit Taufurkunden feierlich besiegelt wurde, stellt die Stadt Uetersen "ihrem Flugzeug" Imagebroschüren zur Verfügung, die in den Sitztaschen platziert werden können.