Nun also doch. Die AKN ist jetzt nach monatelangem Zögern doch bereit, mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer zu verhandeln.

Quickborn/Elmshorn. Nach 15 Streikrunden seit Februar und der fünften Streikwoche im Arbeitskampf, bei dem rund die Hälfte der 80 Lokführer im Ausstand sind, zeigte sich jetzt AKN-Sprecher Jörg Minga verhandlungsbereit. "Gar nicht miteinander zu reden, ist auch keine Lösung." Die wochenlangen Verzögerungen beim Fahren mit den AKN-Bahnen zwischen Elmshorn und Barmstedt sowie Quickborn und Hamburg hätten viele Fahrgäste verärgert. "Wir bedauern das sehr", sagt Minga.

Andere Privatbahnen in Deutschland haben sich schon früher gerührt. Vermutlich auch deshalb gibt das Bahnunternehmen mit Sitz in Kaltenkirchen, das je zur Hälfte den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein und auch der Stadt Quickborn gehört, ihre bisherige unnachgiebige Position auf. So sagt Minga: "In den letzten Tagen hat die GDL mit mehreren nichtbundeseigenen Eisenbahnen Vereinbarungen über ein Verfahren zur Beilegung des Tarifkonflikts getroffen, die in Kürze für die jeweiligen Unternehmen zur Beendigung der tariflichen Auseinandersetzungen führen sollen. Da das Thema im Kern auch dem bei der AKN bestehenden Tarifkonflikt entspricht, haben wir der GDL heute Sondierungsgespräche angeboten." Ziel dieses Kontaktes sei es, einen konstruktiven Weg zur Beendigung des Arbeitskampfes zu ebnen. Zugleich fordert der AKN-Sprecher die Gewerkschaft auf, "ihrer Verantwortung gegenüber den Fahrgästen gerecht zu werden und die Arbeitskampfmaßnahmen unverzüglich zu beenden."

Ein GDL-Sprecher sagte: "Wir haben immer gesagt, dass wir bereit sind zu Gesprächen." Die GDL fordert einen bundeseinheitlichen Tarifvertrag für alle Lokomotivführer. Die Position der AKN war bisher, dass bei ihr ein Tarifvertrag für alle 300 Angestellten gelte und sie deshalb keine Sonderlösung mit den Lokführern anstrebe.