VHS und Bücherei in Halstenbek zieht es in die frei werdende Grundschule Nord

Halstenbek. Die dickste Kuh ist vom Eis: Für den geplanten Umzug der Halstenbeker Volkshochschule in die bisherige Grundschule Nord muss kein teurer Fahrstuhl eingebaut werden. Wie berichtet, hatte das Kreisbauamt diverse Auflagen im Zuge der vorgesehenen Nutzungsänderung gemacht. Dazu gehörte auch der Aufzug für Behinderte, um die Räume im ersten Stockwerk benutzen zu können. "Doch nun werden wir im Erdgeschoss drei Räume bereithalten, so dass dort auch Kurse mit behinderten Teilnehmern stattfinden können", sagt VHS-Leiter Günther Traulsen.

Über die gute Nachricht werden sich auch die Kunden und Mitarbeiter der Gemeindebücherei freuen. Die Bibliothek, bisher an der Gustavstraße neben dem Kindergarten der Kirche angesiedelt, soll ebenfalls in den Schulbau umziehen. Möglich wird dies, weil die Grundschule Nord wiederum mit der einstigen Schule Süd zusammen in den Neubau der Grund- und Gemeinschaftsschule integriert wird. "Die bisherigen Büchereiräume sollen dann zur Erweiterung der unmittelbar angrenzenden Kindertagesstätte genutzt werden", sagt Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann. Die Bauarbeiten im neuen Schulkomplex zwischen Feldstraße und Bahnhofstraße stehen kurz vor dem Abschluss. Der Schulbetrieb wird am 24. Oktober aufgenommen.

Um mit dem Umzugs-Monopoly voranzukommen, soll der Hauptausschuss in seiner Sitzung am 19. September einen Grundsatzbeschluss fassen, berichtet Traulsen. Dabei wird es auch um die künftige Mietregelung, Umbaukosten und etwaige veränderte Zuschüsse für die VHS gehen. Hintergrund: Bisher zahlt die Volkshochschule jährlich 12 000 Euro Miete an die Gemeinde für die Teilnutzung des Gebäudes am Neuen Weg 51. In dem ehemaligen Lehrlingsheim ist auch das Jugendzentrum "A 23" untergebracht. Der Jugendtreff wird ebenfalls vom 24. Oktober an in der neuen Grund- und Gemeinschaftsschule sein Domizil haben.

Für die VHS sollen die Mietkosten in den neuen Räumen auf 20 000 Euro steigen. Zwar geht Traulsen von einer erheblichen Attraktivitätssteigerung am neuen Standort Poststraße und damit mitten im Halstenbeker Ortskern aus. Doch das Raumangebot wird entgegen bisherigen Erwartungen kaum größer werden. "Bislang finden 25 bis 30 Prozent der Kurse in unserem Hauptquartier statt. In diesem Rahmen werden wir wohl auch in der Schule Nord bleiben", kalkuliert der VHS-Geschäftsführer. Zunächst hatten die Volkshochschulbetreiber gehofft, auch das Dachgeschoss der Schule Nord weiterhin für Kleingruppen-Kurse nutzen zu können. Doch daraus wird nichts, weil die Bauaufsicht des Kreises eine zu geringe Raumhöhe, unzureichende Treppen und fehlende Rettungswege monierte. Nun soll das Oberstübchen künftig lediglich als Archiv genutzt werden.

Traulsen und sein Team würden gern so früh wie möglich umziehen. Doch angesichts der noch ausstehenden Beschlüsse der politischen Gremien und den abzuwartenden, in Halstenbek häufig sehr langwierigen Haushaltsberatungen, geht der VHS-Leiter nicht von einem schnellen Umzug in das frei werdende Grundschulgebäude aus. Erforderliche Umbauten könnten wohl im Frühjahr 2012 beginnen. Dann wäre in der Sommerpause Zeit zum Umzug, so dass mit dem Semesterbeginn Anfang September der Betrieb aufgenommen werden könnte. Einige Kurse könnten sicher zentral angeboten werden, was bedeutete, dass weniger auswärtige Mietkosten anfallen würden. Doch das Angebot im Gemeindezentrum Arche Noah möchte die Volkshochschule schon wegen der räumlichen Entfernung aufrechterhalten.

An Einfällen, das neue Hauptquartier attraktiv zu machen, mangelt es nicht. Das Foyer könnte auch als Treffpunkt und Informationsbörse dienen. Es gibt bereits Überlegungen, dort Getränke und Snacks möglichst in Zusammenarbeit mit den örtlichen Branchen anzubieten. Die Mitglieder der Halstenbeker Ideenwerkstatt sind schon Feuer und Flamme. Schließlich kämpfen die Ehrenamtlichen seit Jahren für die Einrichtung eines Bürgertreffs im Zentrum. Zunächst würde es genügen, mit Getränke- und Snack-Automaten einen Anfang zu machen.

Benötigt wird allerdings noch geeignetes Mobiliar. Mit Blick auf die Wohnmeile Halstenbek hofft Traulsen, dass sich vielleicht noch der eine oder andere Spender für den guten Zweck finden wird.