Hasloher CDU-Ortschefin Dagmar Steiner zeigte sich gestern erleichtert, dass der befürchtete Aufmarsch von Facebook-Nutzern am Sonnabend ausblieb.

Hasloh. Die Politikerin hatte im Online-Netzwerk Facebook zum Sommerfest der Union eingeladen und versehentlich nicht als "private Veranstaltung" eingestuft. Die Folge: Tausende meldeten sich zu der Feier an, anstelle der üblichen 60 Parteimitglieder. Das Fest musste abgesagt werden. Die Angst, dass Hasloh überlaufen werden könnte, blieb.

"Gott sei Dank ist alles ruhig geblieben und der Spuk ist endlich vorbei", sagte sie gestern dem Abendblatt. "Wir sind sehr froh, dass nichts passiert ist. Auf der anderen Seite bedauert die CDU natürlich, dass das Sommerfest ausfallen musste." Es sei in erschreckender Weise deutlich geworden, welche Macht hinter einem Netzwerk wie Facebook stehe. Steiner hat kein Verständnis dafür, dass verschiedene Anlässe gezielt gestört würden durch Online-Aktivisten. Steiner bedankte sich bei der Polizei für deren Einsatz. Die Beamten waren am Sonnabend die ganze Zeit in Bereitschaft. "Es gab aber keine besonderen Vorkommnisse", sagte Polizeisprecherin Sandra Mohr. Davon war die Polizei im Vorfeld bereits ausgegangen. Die Scheune, in der ursprünglich die Party stattfinden sollte, war abgesperrt worden.

Für besondere Häme hatte der Vorschlag von Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) gesorgt, Facebook-Partys zu verbieten - und das nur wenige Tage vor der unglücklichen Einladung zum Sommerfest. In den vergangenen Wochen hatte es bundesweit zahlreiche "Facebook-Partys" gegeben. Einige der Feste arteten derart aus, dass die Polizei einschreiten musste.