Bürgerinitiative legt Verkehrskonzept für Quickborn vor

Quickborn. Mit einem generellen Tempo 30 auf allen Gemeindestraßen sowie gekennzeichneten Radfahrstreifen auf den Fahrbahnen will die Bürgerinitiative "Bürger für Quickborn" (BFQ) die Verkehrssituation in der Eulenstadt grundlegend verbessern. Ihr überarbeitetes Verkehrskonzept, in das zahlreiche Vorschläge aus der Bürgerschaft eingeflossen sind, hat die Initiative an den zuständigen Fachausschuss weitergeleitet. "Schluss mit dem Durcheinander auf Quickborns Straßen", fordert BFQ-Sprecher Peter Gudelius. "Wir brauchen mehr Sicherheit. Wir sollten klare Verhältnisse schaffen und Quickborn flächendeckend zur Tempo-30-Zone machen."

Ausgenommen davon sollten die Hauptverkehrsstraßen sein, erläutert Gudelius. Dazu gehören der Harksheider Weg sowie die Kieler, Ellerauer und Ulzburger Landstraße, aber auch Pinneberger, Friedrichsgaber, Marktstraße. Gudelius: "Es wird nicht schwerfallen, sich diese Ausnahmen zu merken und sich danach zu richten. Klare Verhältnisse sorgen für mehr Sicherheit - auch Autofahrer profitieren davon."

In Quickborn gilt bereits auf vielen Straßen Tempo 30

Schon heute seien große Bereiche in Quickborn-Heide, Dichterviertel, Marienhöhe oder westlich der Kieler Straße Tempo-30-Zonen, sagt der BFQ-Sprecher. Insofern mache eine weitere Ausweitung Sinn. Für die Sicherheit sei der erheblich geringere Anhalteweg bei Tempo 30 im Vergleich zu Tempo 50 ein schlagendes Argument. So halbiert sich der Bremsweg auf unter 14 Metern bei der reduzierten Geschwindigkeit, rechnet Gudelius vor. Der damit einhergehende Zeitverlust sei relativ gering. So bräuchte ein Autofahrer für einen Kilometer mit Tempo 30 zwei Minuten statt 72 Sekunden. Dies sei durch das Mehr an Sicherheit vertretbar.

Zweiter wichtiger Punkt im Verkehrskonzept der Initiative ist der Ausbau von Radwegen, allerdings nicht auf eigenen Geh- und Radwegen, sondern auf der Fahrbahn, wie dies in den Niederlanden gang und gäbe ist. Aber auch die hierzulande geltende Straßenverkehrsordnung schreibe vor, dass Fahrzeuge und Fahrräder grundsätzlich auf die Fahrbahn gehörten. Radwege seien der Ausnahmefall von dieser Regel und müssten eigens gekennzeichnet werden, erklärt der BFQ-Vorsitzende.

Radfahrstreifen auf dem Harksheider Weg bis zur Kieler Straße

Der Harksheider Weg würde sich dafür von der Ulzburger Landstraße bis zur Kieler Straße anbieten, schlägt die Bürgerinitiative vor, der 55 Quickborner angehören. Ein besonders markierter Schutzstreifen könnte signalisieren, dass Auto- und Radfahrer gleichberechtigt sind. Zwischen der Heinrich-Lohse-Straße und der B 4 sei ohnehin der Gehsteig auf einer Seite so schmal, dass er nicht von Radfahrern genutzt werden könne und diese dann oft auf der falschen Seite führen, was wiederum an Grundstückseinfahrten ihre Sicherheit gefährde.

Auch von dieser Regelung sollte es Ausnahmen geben, wo Radfahrer nicht auf die Straße dürften, wie zum Beispiel in der Ulzburger Landstraße, Pascal- oder Ellerauer Straße.

Auf dem Familientag habe die BFQ für ihre Vorschläge 80 Rückmeldungen erhalten, berichtet Gudelius. "90 Prozent davon waren positiv." Allerdings forderten die Anwohner für den Kiefernweg auch Tempo 30, was die BFQ wegen der Buslinie 194 zunächst nicht vorgesehen hatte. Nun hofft die Initiative auf Gehör bei der Politik, damit ihre Vorschläge beraten und beschlossen werden können.