Es waren schlimme Zeiten in Deutschland zwischen 1933 und 1945. Besonders die jüdischen Bürger, aber auch viele Minderheiten und politisch unerwünschte Menschen mussten sich verstecken, flüchten oder sterben.

Nach dem Krieg schien es fast unmöglich, dass je wieder jüdisch gläubige Menschen in Deutschland leben könnten.

Doch einige konnten. Sie schlossen sich zusammen. Sie bauten Synagogen, die von den Nationalsozialisten niedergebrannt waren, wieder auf. Eines der jüngsten Beispiele, wie jüdisches Leben wieder erblüht, finden wir in Pinneberg.

Dort fanden sich vor neun Jahren 17 Menschen zusammen. Zuerst wurden sie in den Räumen der evangelischen Kirche an der Bahnhofstraße aufgenommen. Es folgte eine Unterkunft auf dem Ilo-Gelände an der Mühlenau. Vier Jahre beten die Gläubigen in einem Wohnhaus an der Oeltingsallee.

Die Pinneberger bilden mit etwa 260 Mitgliedern die größte liberal-jüdische Gemeinde in Schleswig-Holstein. In Elmhorn gibt es eine kleine Gemeinschaft mit 50 Mitgliedern. Wolfgang Seibert hat maßgeblich die Pinneberger Gemeinde aufgebaut - zu seinem Geburtstag gestern gab es symbolisch ein kleines Geschenk: die Metallbauer brachten schnell das jüdische Symbol, eine stilisierte Menora, das Zeichen für die Erleuchtung an dem noch im Umbau befindlichen Zentrum an.