Der 22 Monate alte Junge wäre beinahe im Gartenteich ertrunken. Sein gleichaltriger Freund Jason rettete ihn, weil er schnell Hilfe holte

Uetersen. Seinem gleichaltrigen Schutzengel Jason hat es der 22 Monate alte Leon zu verdanken, dass er wieder lachen kann. Mit dem hatte Leon allein im Garten der Freundin seiner Mutter in Uetersen gespielt. Plötzlich lief der kleine Jason aufgeregt rein und rief: "Baby baden! Baby baden!" Sofort wusste Michaela S., was passiert war: Leon war mit dem Kopf im Gartenteich untergetaucht. Der Junge regte sich zunächst nicht. Fast zwei Minuten habe er nicht geatmet, erzählte gestern Mutter Jennifer Jepsen aus Elmshorn, die ihren Leon übers Wochenende bei der Freundin untergebracht hatte, weil sie ihre Wohnung renovieren wollte.

Dazu kam es nicht. Um 15 Uhr wurde sie am Sonnabend angerufen, sie solle sofort ins Kinderkrankenhaus Altona kommen. Dorthin war ihr kleiner Leon mit dem Rettungshubschrauber gebracht worden. Der Junge musste reanimiert werden.

Jetzt ist alles wieder gut. "Die Ärzte sind zufrieden, auch mit seinen Blutwerten", sagt Mutter Jepsen. Am heutigen Dienstag könne sie mit ihrem Liebling wieder nach Hause, sagt die Frau, die im Dezember ein kleines Schwesterchen für Leon erwartet. "Leon ist mein kleiner Engel. Ohne ihn kann ich nicht leben." Zu ihrer Freundin werde sie den kleinen Schatz jetzt erst mal nicht lassen. "Nicht ohne Aufsicht", sagt Jennifer Jepsen. "Sie hätte den Kleinen nie allein lassen dürfen. Ich war fix und fertig." Ein polizeiliches Ermittlungsverfahren gegen die Tagesmutter, die Leon in die Obhut zweier 16 Jahre alten Mädchen gab, ist eingeleitet. Ihnen wird fahrlässige Körperverletzung durch Unterlassen vorgeworfen. Laut Polizeiangaben besteht der dringende Verdacht, dass die 39-jährige und ihre 16 Jahre alte Tochter die beiden Kleinkinder zum Zeitpunkt des Unfalls nicht im Blick hatten. Der kleine Gartenteich war zwar umzäunt. Die Sicherung war jedoch nach Polizeiangaben völlig ungeeignet, ein solches Unglück zu verhindern.