Die weiße Welle rollt und erreicht nach Paris und Hamburg nun auch Pinneberg. Die Rede ist vom “Weißen Dinner“.

Pinneberg. Die Pinnebergerinnen Cordula Menge-Braun und ihre Freundin Katrin Kunstmann organisieren das festliche Mahl in Weiß auf dem Drosteivorplatz. "Wir essen bereits jeden Tag unseren Teller leer", sagt Cordula Menge-Braun voller Hoffnung auf schönes Wetter. Das Spektakel ist kostenlos. Allerdings muss jeder Gast selbst für sein Essen sorgen: Jeder bringt Tisch und Stühle mit und spickt seinen Picknickkorb mit Leckereien. Stilvoll soll es werden: Porzellan statt Pappteller und auch der Grill muss zu Hause bleiben.

Ganz wichtig: Es gibt einen Dresscode, den niemand so schön besungen hat wie Roy Black. "Ganz in Weiß" heißt die Devise. Auch Tischdecken, Geschirr und Dekoration sollten in dieser Farbe sein. "Bei den Schuhen machen wir eine Ausnahme", sagt Cordula Menge-Braun. Viele Menschen würden ihrer Erfahrung nach kein weißes Schuhwerk besitzen.

Mit mindestens 120 Gästen rechnet die Pinnebergerin. "So viele haben ihr Kommen auf Facebook angekündigt." Jeder, der einen schönen Abend unter freiem Himmel verbringen möchte, ist herzlich eingeladen, auch ohne Anmeldung. Der Trend zum Tafeln in Weiß kommt aus Paris. Ende der 80er-Jahre entwickelten sich aus regelmäßig stattfindenden Privat-Partys sogenannte "Flashmobs", scheinbar spontane Menschenaufläufe, zu denen im Internet aufgerufen wurde. Bis heute gibt es die "Dîner en blanc" in der französischen Hauptstadt - nicht ganz legal. Andere Großstädte wie Hamburg folgten. Cordula Menge-Braun nahm vor drei Jahren an einem Essen in Paris teil. Sie war von der Atmosphäre so begeistert, dass sie die Idee nun in der Kreisstadt umsetzen möchte. Sie geht allerdings lieber auf Nummer sicher und hat die Veranstaltung vorsichtshalber angemeldet. Alle, die Lust auf einen fröhlichen Abend in netter Runde haben, sind am Sonnabend, 20. August, von 17 Uhr an, an der Pinneberger Drostei herzlich willkommen.