Drei Häuser an der Gustavstraße werden ab dem 22. August abgerissen und bis Anfang 2013 durch attraktive Neubauten ersetzt. Parkplatz-Situation bleibt kritisch

Halstenbek. Halstenbek hat vieles - aber kein Flair. Das soll sich ändern: Um einen attraktiven Ortskern zu realisieren, wird das Areal rund um das Rathaus aufpoliert. Das größte Bauvorhaben startet ab dem 22. August: Dann werden die leerstehenden Mehrfamilienhäuser Gustavstraße 7, 9 und 11 abgerissen. Bis Ende 2012/Anfang 2013 wird die Hugo Verwaltungs- GmbH an ihrer Stelle ein Wohn- und Geschäftshausensemble errichten. Das Investitionsvolumen soll sich auf einen höheren einstelligen Millionenbetrag belaufen.

Die Auswirkungen des Bauvorhabens werden bereits ab Montag spürbar sein: Dann kann der größere Parkplatz hinter dem Haus Gustavstraße 9 nicht mehr genutzt werden. "Dieser Bereich wird gesperrt, weil die Baustelle eingerichtet werden muss", berichtet Elke Tramm, die im Rathaus für Wirtschaftsförderung zuständig ist. Ab Mittwoch werde der Bauzaun errichtet. Am 22. August rücken die Abrissbagger an. Für die Dauer des Neubauvorhabens muss auch der Schulstieg, der über das Gelände verläuft, gesperrt werden. "Wir haben bereits die Schulen informiert, damit sie mit den Kindern neue Wege einüben können", sagt Bürgermeisterin Linda Hoß-Rickmann.

Das größere Problem ist die Parkplatzsituation. Rund um die Bücherei und den Rathausvorplatz, wo freitags der Wochenmarkt stattfindet, gibt es kaum noch Stellplätze. Das liegt auch daran, dass der Parkplatz zwischen der alten Schule und der Kirche ebenfalls gesperrt ist, weil dort ein Blockheizkraftwerk entsteht. Diese Arbeiten sollen Ende August abgeschlossen sein. Einen Monat später kommen weitere Parkflächen an der Feldstraße dazu, die aufgrund der Baustelle der Grund- und Gemeinschaftsschule nicht zur Verfügung stehen. "Dann wird sich die Situation entspannen", ist die Bürgermeisterin überzeugt.

Damit die Marktbeschicker bis dahin nicht auf ihren Produkten sitzen bleiben, wollen Bürgermeisterin und Wirtschaftsförderin einen besonderen Service anbieten: An den Marktständen sollen sich Kunden bei Bedarf Einkaufsroller leihen, um ihre Einkäufe bequem zu den weiter entfernt parkenden Wagen transportieren zu können. "Wir werden Freitag eine Umfrage auf dem Markt starten, um die Anzahl der benötigten Einkaufsroller zu ermitteln", erläutert Elke Tramm. Diese sollen gemeinsam mit den Händlern angeschafft und gegen eine Pfandgebühr verliehen werden.

Nach dem Abriss der drei Häuser gegenüber dem Rathaus müssen auf dem Gelände noch einige Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt werden. Nach Abschluss dieser Arbeiten soll - wenn es das Wetter zulässt - noch in diesem Jahr mit dem Neubauvorhaben der Hugo GmbH begonnen werden. Es entstehen zwei Wohn- und Geschäftshäuser sowie ein kleiner Pavillon. "Geplant ist eine Gastronomie mit einer großen Außenterrasse", berichtet Elke Tramm. Außerdem würden kleinere Handelsflächen sowie in den oberen Geschossen Räume für den Büro- Dienstleistungssektor eingerichtet.

"Es gibt viele Interessenten für diesen attraktiven Standort", erläutert die Wirtschaftsförderin. Die Gemeinde sei gemeinsam mit einem Maklerbüro dabei, die Bewerber zu sichten.

Wenn das Bauvorhaben Anfang 2013 abgeschlossen ist, sollen auch die Gustavstraße und der Rathausvorplatz aufpoliert werden. Ein erster, attraktiver Entwurf ist allerdings aus Kostengründen in der Schublade verschwunden. Wie berichtet, haben die Kommunalpolitiker beschlossen, die Kosten für diese Maßnahme bei 650 000 Euro zu "deckeln". "Wir müssen jetzt sehen, wie wir zu diesem Preis eine möglichst attraktive Lösung hinbekommen", sagt Hoß-Rickmann. Die Gemeinde hat sich gegenüber der Hugo GmbH vertraglich verpflichtet, diese Maßnahme bis Ende 2014 abgeschlossen zu haben. Die Bürgermeisterin hofft jedoch, dass die Umsetzung schon 2013 erfolgen kann.

Im Ortskernbereich tut sich auch an anderer Stelle etwas. Das Wohn- und Geschäftshaus neben dem Rathaus wird derzeit saniert. An der Ecke Hauptstraße/Gustavstraße hat die Baugesellschaft Thun mit dem Neubau des "Corner Halstenbek" mit Miet- und Eigentumswohnungen begonnen. Derzeit wird eine Änderung des Bebauungsplans diskutiert, damit die alte Polizeiwache an der Gustavstraße durch einen größeren Neubau ersetzt werden könnte. Und selbst für die ehemalige Realschule an der Feldstraße, die ab September leerstehen wird, gibt es Ideen für eine Nachfolgenutzung. Diese werden nach der Sommerpause zunächst den Politikern vorgestellt.