Pinnebergs Bauhofmitarbeiter haben sechs Wochen lang für den Umzug der Brahms-Gymnasiasten geschuftet

Pinneberg. Als Ortrud Bruhn vor knapp sechs Wochen zum ersten Mal ihre Räume für die Außenstelle der Johannes-Brahms-Schule besichtigte, war sie dem Nervenzusammenbruch nah. Auch bei der jüngsten Begehung der frei geräumten Karl-Sörensen-Schule an der Lindenstraße, die ins Schulzentrum Nord integriert worden ist, blieb ihr Blick zwar ernst. Doch die Schulleiterin geht davon aus, dass der Unterricht trotz einiger "Hakeleien" in den ersten Wochen laufen wird.

Die Stimmung der Leiterin des Pinneberger Brahms-Gymnasiums haben besonders die Handwerker des Pinneberger Bauhofs und ihr Hausmeister gehoben. Denn die haben in den wenigen Ferienwochen geschuftet bis zum Anschlag. So sind einige Klassenräume schon soweit renoviert, dass sie in frischer Farbe erstrahlen. Ein Raum mit feuchten Wänden und zerbrochenen Deckenplatten ist saniert und als Computerraum hergerichtet worden. Auch aus dem kalten Grauen, das Ortrud Bruhn und einige Eltern packte, als sie den künftigen Aufenthaltsraum besichtigten, ist mittlerweile Zuversicht geworden. "Dieser Raum mit dem Holzparkett hat Atmosphäre", freut sich eine Mutter, die demnächst hier Brötchen für die Schüler schmieren wird.

Auf den Fluren fehlt noch die Farbe

"Wichtig ist, dass wir eine Perspektive, einen Zeitplan haben, bis wann alle Probleme beseitigt sind", sagt die Schulleiterin. Traudchen Perrefort, Fachbereichsleiterin im Rathaus, ist zuversichtlich, dass Verwaltung und Politik diese Aufgabe erfüllen werden. Dazu muss neben viel Farbe für die Flure auch viel Geld in die Hand genommen werden: Denn teilweise sind die Räume mit mehr als 40 Jahre altem Mobiliar vorläufig eingerichtet, das ersetzt werden muss. Auch eine vielseitig zu nutzende Cafeteria muss neu ausgestattet werden.

"Endlich haben wir an der Johannes-Brahms-Schule annähernd so viel Schulraum, wie wir benötigen", sagt die Schulleiterin. Lange haben sie und andere dafür kämpfen müssen. Vor acht Jahren war sogar schon ein Anbau beschlossen worden. Doch die Ideallösung wurde nur wenige Monate später von der Politik wieder aufgehoben. Das Geld reichte nicht. Stattdessen wurden nur acht von 35 benötigten Klassenräumen neu geschaffen.

Jetzt kommen elf Klassen- und sieben Fach- sowie mehrere Verwaltungsräume dazu. Noch können damit nicht die provisorisch eingerichteten Klassen am Stammsitz der Schule geräumt werden. "Doch wir können damit leben, bis das G8 durchgewachsen ist", sagt die Schulleiterin. Im Sommer 2016 wird der letzte 13. Jahrgang am Gymnasium verabschiedet. Dann gibt es nur noch Gymnasiasten, die innerhalb von acht Jahren ihr Abitur machen.

Die Außenstelle an der Lindenstraße wird im neuen Schuljahr den siebten und elften Jahrgang beherbergen. "So können die großen auf die jungen Schüler ein wenig mit achtgeben", sagt Ortrud Bruhn.

Allerdings werden die Schüler auch einige Unterrichtsstunden am Hauptsitz der Schule am Fahltskamp verbringen, zum Beispiel für Projekte oder ab 2012 für den Sport in der neuen Turnhalle. Aber auch Schüler des Stammsitzes werden die gut ausgestatteten Fachräume für Kunst und Musik an der Ex-Sörensen-Schule nutzen.

Probleme auf dem Schulweg sieht die Schulleiterin nicht. "Das ist eine gefährdungsarme Strecke", meint Ortrud Bruhn. Selbstverständlich werde der Lehrer seine Schüler mit dem Weg vertraut machen. Zudem sei höchstens ein Standortwechsel pro Woche geplant.

Johannes-Brahms-Schüler bekommen einen Ferientag mehr

Auch Fachbereichsleiterin Traudchen Perrefort erwartet keine Schwierigkeiten wegen der zusätzlichen Wanderungen zwischen den Schulen. "Wir haben alles nach der Grundsatzentscheidung im April 2009 mit Schulamt und Ministerium abgestimmt."

Damit der Start in der Johannes-Brahms-Schule nach den arbeitsreichen Renovierungswochen funktioniert, werden die Lehrer ihre Räume am Montag erst einmal allein vorbereiten - die Schüler dürfen ihre Ferien um einen Tag verlängern und beginnen Dienstag in der alten und der neuen alten Schule.