Die Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg protestiert dagegen, dass der Energiekonzern E.on zum 25-jährigen Betrieb des Atommeilers in Brokdorf eine Festveranstaltung organisiert.

Kreis Pinneberg. Das Unternehmen hat Politiker für den 1. September ins Atomkraftwerk eingeladen. Dort sollen sie an einer Podiumsdiskussion teilnehmen. Das Thema: "Wie sieht die Energiezukunft Deutschlands aus?"

Marianne Kolter, Sprecherin der Gruppe, sagt: "Im Frühjahr hat sich die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl zum 25. Mal gejährt. Seit diesem Frühjahr ist der Reaktorkomplex in Fukushima nach der Zerstörung der Anlagen immer noch nicht unter Kontrolle. Auch die Folgen für Japan, die Menschen und die Umwelt sind noch nicht zu fassen. Wer jetzt 25 Jahre AKW Brokdorf feiert, handelt zynisch und schlägt den Menschen, die weltweit an den Folgen der Nutzung der Atomenergie leiden, offen ins Gesicht."

Thorsten Berndt von der Anti-Atom-Initiative im Kreis Pinneberg: "Am Wochenende wird das AKW Brokdorf vom Netz genommen, wieder sind die Transformatoren die Ursache. Die Betreiber wiegeln ab, wissen aber nicht, was passiert ist. Wie vertrauenswürdig ist eine Technologie, die ein Eigenleben führt? Hier haben Sicherungen funktioniert; es könnte auch anders rum gehen. Nach Fukushima ist alles denkbar."

Die Gruppe will ab 16.30 Uhr mit Aktionen am Atomkraftwerk im Kreis Steinburg gegen das Fest demonstrieren. Um 18.30 Uhr soll am Kraftwerk eine öffentliche Diskussionsveranstaltung beginnen. Den Aktionsaufruf unterstützen als Erstunterzeichner auch Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek, Quickborns Pastor Thomas Meyer Gewerkschaftsbevollmächtigter Uwe Zabel und Lars Oehme, stellvertretender Juso-Landesvorsitzender aus Pinneberg.