Claus-Dieter Stoldt muss sich verstärkt um Betrieb kümmern

Kreis Pinneberg. Die schleswig-holsteinischen Baumschuler müssen sich einen neuen Vorsitzenden suchen. Nach zehn Jahren an der Spitze des Landesverbandes ist der Vorsitzende Claus-Dieter Stoldt, 47, aus Rellingen zurückgetreten. Kommissarisch übernimmt Axel Huckfeldt, 44, Chef der Firma Sievers Baumschulen aus Horst, die Aufgabe.

Stoldt zog mit seinem Rücktritt die Konsequenz aus der Insolvenz seines Vertriebsunternehmens, der Plantleben Stoldt GmbH. "Ich muss mich jetzt voll auf unsere Produktionsfirma, die Hermann Stoldt Baumschulen KG, konzentrieren", sagte Stoldt auf Anfrage des Hamburger Abendblatts. Der traditionsreiche Baumschulbetrieb, den Stoldts Ururgroßvater 1893 gegründet hatte, ist von der Insolvenz nicht betroffen.

Stoldt rechnet damit, dass es künftig sehr schwierig werden wird, einen Vorsitzenden für den Landesverband zu finden, der noch aktiv im Geschäftsleben steckt. Trotz der hauptamtlichen Geschäftsführung des Verbandes sei der Vorsitzende sehr häufig gefordert, die Aufgabe mindestens ein Halbtagsjob. Das gelte aber nicht nur für die Baumschulbranche, sondern auch für viele andere Organisationen.

Claus-Dieter Stoldt war bereits im Alter von 32 Jahren in den geschäftsführenden Vorstand der Interessenvertretung der Baumschuler im Land aufgerückt. Fünf Jahre engagierte er sich im Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit, den er ab 1998 leitete. 2001 wurde er erstmals als Vorsitzender des Landesverbandes gewählt. Er trat damit die Nachfolge von Angelika Steffen an.

Die 54 Jahre alte Rellingerin rückte damals ins Präsidium des Bundesverbandes auf und ist bis heute als stellvertretende Landesvorsitzende aktiv. Sie dankte im Namen des geschäftsführenden Vorstands dem scheidenden Vorsitzenden für seinen Einsatz. Stoldt habe entscheidend daran mitgewirkt, die grüne Branche in der Öffentlichkeit positiver darzustellen. Außerdem habe er mit dafür gesorgt, dem Landesverband mehr Auftritte bei Fachmessen zu verschaffen, die Kontakte zur Landesregierung und anderen wichtigen Vertretern von Politik und Wirtschaft zu verstärken, die Kooperation der grünen Verbände in Norddeutschland zu schmieden und das Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer in den Kreis Pinneberg zu holen.

Stoldt betonte, dass die Verbandsarbeit für das Schicksal des Berufsstandes unverzichtbar sei. "Ich bin davon überzeugt, dass wir im Landesverband über eine effektive Interessenvertretung für die Baumschulwirtschaft verfügen und in den vergangenen Jahren für die Mitglieder und die Branche insgesamt einiges geleistet haben. Ich habe immer gerne daran mitgewirkt, habe persönlich viel gewonnen und danke deshalb besonders meinen Kollegen im Vorstand und der Geschäftsstelle um Dr. Frank Schoppa."

Über Stoldts Nachfolger entscheiden die Mitglieder des Verbands mit seinen etwa 200 Baumschulen im Kreis auf ihrer turnusmäßigen Jahreshauptversammlung im Dezember.