Es war kurz nach 7 Uhr, als der Lokführer einer Regionalbahn eine grausige Entdeckung machte: An der Grenze zwischen Elmshorn und Klein Nordende, etwa in Höhe des Bahnübergangs Rotenlehm/Liether Moor, bemerkte er Leichenteile neben dem Gleisbett.

Klein Nordende. Sofort wurden Polizei- und Rettungskräfte alarmiert, die viel befahrene Bahnstrecke voll gesperrt. Wann genau und von welchem Zug die Person überrollt und getötet wurde, muss jetzt die Kriminalpolizei klären. Die Identität des Toten ist bereits geklärt. Es handelt sich um einen 66 Jahre alten Mann aus der Krückaustadt. Nach Polizeiangaben setzte er seinem Leben zweifelsfrei selbst ein Ende. Weitere Details gab die Polizei nicht preis.

Die vielen Pendler, die zu dieser Zeit die Bahn für den Arbeitsweg nutzen, mussten aufgrund des Zwischenfalls lange Wartezeiten in Kauf nehmen. "Die Zeit der Vollsperrung hätte ungünstiger nicht sein können", bedauerte Bahnsprecher Dirk Pohlmann auf Anfrage. Nach seinen Angaben war es für das Unternehmen angesichts des Berufsverkehrs nicht einfach, die notwendigen Busse für einen Ersatzverkehr zu bekommen. Daher verging einige Zeit, ehe die acht benötigten Fahrzeuge zur Verfügung standen. Sie pendelten zwischen den Bahnhöfen Pinneberg und Elmshorn.

Die Regionalbahn von Altona nach Itzehoe, deren Lokführer den Vorfall bemerkt hatte, endete außerplanmäßig in Elmshorn. Die Bergung der sterblichen Überreste des 66-Jährigen dauerte bis 8.42 Uhr. Dann konnte die Bahnstrecke, auf der die Verbindungen nach Kiel, Westerland sowie Flensburg laufen, wieder freigegeben werden.

Die Busse blieben bis kurz nach 9 Uhr im Einsatz. Noch bis in den späten Vormittag hinein waren viele Züge verspätet. "Insgesamt sind 14 Züge ganz oder teilweise ausgefallen, 18 weitere hatten Verspätungen von bis zu 30 Minuten", bilanziert Bahnsprecher Dirk Pohlmann.