Dauerbauarbeiten sind fast beendet. Stadteinwärts kann der Verkehr wieder fließen

Pinneberg. Die Dauerbaustelle an der Pinneberger Mühlenstraße - sie neigt sich dem Ende entgegen: Sofern das Wetter mitspielt, finden von Freitagnachmittag bis Sonnabendmittag die Asphaltierungsarbeiten statt. Am Montag könnte dann der Verkehr wieder rollen. Allerdings nur stadteinwärts. Autofahrer, die aus der City in Richtung Appen oder Wedel fahren wollen, müssen zunächst weiterhin zeitraubende Umwege in Kauf nehmen.

"Wir hoffen, dass die Mühlenstraße in zwei bis drei Wochen wieder beidseitig nutzbar ist", sagt Bauamtsleiter Klaus Stieghorst. Eine vollständige Freigabe bereits am Montag ist nicht möglich, weil auf der Nordseite noch eine Gasleitung verlegt werden muss. "Die lag an der falschen Stelle" erläutert Stieghorst. Derartige Überraschungen haben die Fachleute während der langen Bauphase zuhauf erlebt. Stieghorst: "Früher ist die Lage der Leitungen nicht so genau dokumentiert worden."

Die Bauarbeiten an der Mühlenstraße hatten am 26. Juli vorigen Jahres begonnen und Nerven bei Anwohnern, aber auch den Geschäftsleuten entlang der Hauptverkehrsader gekostet. "Es ging einfach nicht schneller", verteidigt sich Stieghorst. Er weist darauf hin, dass nicht nur der Straßenbelag und der Unterbau der Trasse komplett erneuert worden sind. "Wir haben alle Versorgungsleitungen ausgetauscht und komplett neu verlegt. Außerdem sind 120 Hausanschlüsse für Schmutz- und Regenwasser erneuert worden - und das in fünf Metern Tiefe!" Ursprünglich, so Stieghorst weiter, sei die Fertigstellung der Baumaßnahme erst für Ende September vorgesehen gewesen. "Wir sind also immer noch dem Zeitplan voraus."

Eines der Hauptprobleme: "Es war immer Verkehr auf der Strecke", erläutert Roland Schultz, Fachdienstleiter Verkehrsplanung und Straßenbau bei der Stadt. Nahezu während der gesamten Bauphase war die Trasse zumindest stadteinwärts befahrbar. Und auch während der Zeiten der Vollsperrungen - in den Osterferien sowie aktuell seit dem 4. Juli - fand ein Anwohner- und Lieferverkehr stets statt.

Der lärmoptimierte Asphalt lässt die Anwohner ruhiger schlafen

Während vom Kirchhofsweg bis zur Janssenallee der sogenannte lärmoptimierte Asphalt bereits aufgebracht wurde, wird nun am Wochenende das letzte Teilstück bis zum Wedeler Weg - es ist derzeit noch eine Sandpiste - in Angriff genommen. Diese Maßnahme sollte bereits voriges Wochenende erfolgen, musste jedoch um eine Woche verschoben werden. "Jetzt klappt es aber", versichert Schultz. Lediglich bei strömenden Regen könne nicht asphaltiert werden. "Aktuell aber sind die Wetterprognosen günstig", glaubt Bauamtsleiter Stieghorst.

Der für beide Richtungen vorgesehene Radweg auf der Südseite der Mühlenstraße ist komplett fertiggestellt und wird bereits genutzt. Der dort vorgesehene separate Gehweg wird in Kürze in Angriff genommen. Der Gehweg auf der Nordseite kann erst angelegt werden, wenn in diesem Bereich die Gasleitung verlegt ist.

Allein die Sanierungen der Leitungen und der Hausanschlüsse werden auf 900 000 Euro geschätzt. Die Kosten der Straßenbaumaßnahme waren mit 1,5 Millionen Euro kalkuliert. "Wir werden drunter bleiben", sagt Stieghorst. Laut aktuellen Zahlen der Stadt sind Aufträge im Volumen von 1,2 Millionen Euro vergeben worden, bereits geflossen sind davon 700 000 Euro. Für den Einbau des lärmoptimierten Asphalts erhält die Stadt Zuschüsse aus dem Konjunkturpaket II in Höhe von 525 000 Euro. Auch die Anlieger werden an der Baumaßnahme beteiligt. Auf sie werden 25 Prozent der Kosten für Fahrbahn und Radweg sowie 55 Prozent für den Gehweg umgelegt. Es entstehen voraussichtlich Kosten in Höhe von 1,75 Euro pro Quadratmeter Grundstücksfläche, die an die Mühlenstraße grenzt.

"Die Mühlenstraße musste seit Jahren erneuert werden. Nach Abschluss der Maßnahme ist sie wieder für Jahrzehnte in Schuss", sagt Stieghorst. Und dank des "Flüster-Asphalts" werde es für die Anwohner auch deutlich ruhiger.