Das Defizit beim Stiftungskapital wieder auszugleichen und Kosten einzusparen, nannte Landrat Oliver Scholz als vorrangiges Ziel bei der Konsolidierung der Finanzen der Stiftung Landdrostei, deren Vorsitzender er ist.

Pinneberg. Die Bereitschaft daran mitzuarbeiten ist groß. Sowohl Künstler, der Förderverein Drostei als auch der neue Interimsgeschäftsführer Siegfried Retzke sind bereit ihren Teil dazu beizutragen.

Neu ist Unterstützung durch Künstler nicht. Der Fotograf Thorsten Berndt sagt: "Wir haben früher schon mal Aktionen für die Drostei gemacht." Aber um eine solche Aktion auf die Beine zu stellen, fehlten ihm momentan die Ressourcen. "Wenn aber ein Initiator etwas plant, um die Drostei zu unterstützen, dann bin ich und sicherlich auch andere Künstler gern dabei", sagt der Uetersener, der das Kreiskulturzentrum sehr schätzt. Ganz ähnlich sieht es die Kreiskulturpreisträgerin Simone Eckert. "Die Drostei muss mit allen Mitteln erhalten bleiben", sagt die Gambistin. Zusammen mit ihrer Hamburger Ratsmusik tritt sie schon seit längeren dort ohne feste Gage, sondern lediglich für die Eintrittsgelder auf. Und sollte etwas zugunsten der Drostei organisiert werden, dann wäre das Ensemble für Alte Musik gern mit von der Partie.

Sibylle Halleberg, Vorsitzende des Fördervereins Drostei, könnte sich durchaus vorstellen, dass ihr Verein etwas veranstalten könnte, was Geld in die Drostei-Kassen spült. "Wir werden jetzt viele Gespräche führen müssen", sagt sie. Das soll auch dabei helfen, Ideen zu entwickeln. "Unser Ziel ist es, den Kulturbetrieb mit dem Anspruch zu erhalten, den Stefan Dupke gesetzt hat", erklärt Hallberg.

Einer der ebenfalls alles daran setzen will, das Kulturzentrum zu erhalten, ist Siegfried Retzke. Als stellvertretender Leiter des Fachdienstes Schule, Kultur und Sport liegt ihm auch die Kreiskulturstätte am Herzen, deren Geschäftsführer er jetzt vorübergehend ist. "Die Stiftung wird die bereits abschließend geplanten Veranstaltungen durchführen", versichert er. "Daneben ist die Geschäftsführung der Stiftung in enger Zusammenarbeit mit dem für die Kulturarbeit zuständigen Fachdienst des Kreises Pinneberg dabei, einen Überblick über die Finanzen zu erhalten; auch mit der Zielsetzung, das Stiftungskapital zurückzuführen und eine auskömmliche Liquiditätsgrundlage herzustellen." Dem Vorstand der Stiftung sollen bis Mitte August erste Ergebnisse vorgelegt werden.

Jüngste verlässliche Zahlen liegen für das Jahr 2008 vor, da es für die späteren Zeitpunkte noch keine Jahresabschlüsse gibt. Von den damals 360 000 Euro Jahresetat wurden rund 60 000 für Kulturveranstaltungen und immerhin 180 000 Euro für Personalkosten ausgegeben.