Bußgeld gezahlt

"Fahrrad-Pendler bleiben draußen"

Die Kombination von Fahrrad und öffentlichem Nahverkehr ist für Pendler eigentlich nicht möglich.

Hamburger Abendblatt 23. Juli

Ich habe vor Jahren auch schon mal morgens um 6.10 Uhr ein Bußgeld für die Mitnahme meines Fahrrades bezahlen müssen. Ich habe damals schon gedacht, warum der HVV nicht zum Beispiel den letzten Wagen eines Zuges für die Fahrradmitnahme bereitstellt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige Autofahrer über die Alternative Bahn nachdenken würden, wenn ein Transport ihres Fahrrads zu normalen Arbeitszeiten legal wäre!

Ist das dem HVV schon einmal vorgeschlagen worden? Das wäre natürlich zusätzlich auch eine gute Werbung für ein umweltorientiertes Unternehmen

Trotzdem vielen Dank, dass die PZ dieses leidige Thema noch einmal aufgenommen hat.

Nikolas Rotzoll, per E-Mail

Absolut korrekte Regel

Ich halte die Regelung des HVV, in den Zeiten des Berufsverkehrs die Fahrradmitnahme zu verbieten, für absolut korrekt.

Ich fahre werktäglich mit der S-Bahn von Thesdorf in die Innenstadt (Stadthausbrücke bzw. Jungfernstieg) und kann Ihre Behauptung, dass selbst während der Sperrzeiten viele S-Bahn-Wagons leer sind, nicht teilen. Sicher ist die Bahn am Startpunkt Pinneberg nicht voll, aber spätestens in Thesdorf und Halstenbek gibt es keine leeren Abteile mehr.

Besonders in der abendlichen Hauptverkehrszeit ist die Bahn sogar so voll, dass man keinen Sitzplatz mehr bekommt. Fahrradfahrer, die sich ja sowieso fast nie um Rücksicht und Regeln kümmern, sind da absolut fehl am Platz.

Die Regelung, die Sperrzeiten in den Ferien aufzuheben, sind nachvollziehbar, da weniger Berufspendler und Schüler in der Bahn sitzen; abendlich ist die Bahn wegen vieler Touristen in Hamburg aber trotzdem überfüllt.

Stefan Matthies, Pinneberg-Thesdorf

AKN toleriert die Mitnahme

Aus Gründen des Umweltschutzes und um Kosten zu minimieren, bin ich Pendler geworden. Ich bin AKN- und S-Bahn-Fahrer.

Damit ich um 6.30 Uhr im Büro bin, fahre ich jeden morgen mit dem Fahrrad 1,5 Kilometer zum AKN Bahnhof und steige in Eidelstedt in die S-Bahn. Es ist dann schon beinahe sechs Uhr und die Speerzeit für die Fahrradmitnahme beginnt. Ich fahre mit der S-Bahn bis Tiefstak und fahre dann mit dem Fahrrad zirka 1,5 Kilometer ins Büro.

Gleiches am Nachmittag, erst mit dem Fahrrad zur S-Bahn, dann mit der S-Bahn bis Eidelstedt. Kurz vor 16 Uhr ist die S-Bahn in Eidelstedt.

Dann weiter mit der AKN bis nach Quickborn. Da die AKN die Mitnahme von Fahrrädern auch innerhalb der Sperrzeiten toleriert, ist das auch kein Problem. Forderungen der AKN, innerhalb der Sperrzeiten sind folgende: Die Bahnen dürfen nicht überfüllt sein, sollte es einmal Probleme geben, hat der AKN-Zugführer die Möglichkeit, die Mitnahme des Fahrrades zu verweigern.

Kinderwagen haben Vorrang. Wenn jeder auf den anderen ein wenig Rücksicht nimmt, ist die Fahrradmitnahme innerhalb der Sperrzeiten kein Problem. Die Sperrzeiten gibt es seit diversen Jahren. Innerhalb dieses Zeitraumes haben sich die Arbeitszeiten dramatisch verändert. Öffnungszeiten im Einzelhandel von 16 Uhr auf heute zum Teil auf 22 Uhr.

Also kein Grund mehr an den Sperrzeiten festzuhalten, sondern wie ein modernes Unternehmen (AKN) die Fahrräder innerhalb der Sperrzeiten zu tolerieren.

Mir ist während meines 10-jährigen Pendler-Daseins, nicht ein Negativ-Erlebnis in Erinnerung. Ach doch, während der Sperrzeit 16 bis 18 Uhr bin ich in der S-Bahn von einem Kontroller aus dem Zug gewiesen worden (und erhöhtes Beförderungsgeld), obwohl der Waggon kaum besetzt war.

Peter Asmussen, per E-Mail

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