Umweltstaatssekretär Rabius und Firma Heidorn einigen sich auf Zeitplan und Kontrollen

Appen. In Appen wächst die Hoffnung, dass die unendliche Deponiegeschichte zu einem guten Abschluss kommt. Am Donnerstag einigten sich bei einem Gespräch in Kiel Vertreter der Betreiberfirma Heidorn und des Umweltministeriums auf einen Zeitplan, um die Deponie endgültig abzusichern.

"Ich bin positiv überrascht", kommentierte Appens Bürgermeister Hans-Joachim Banaschak, CDU, das Ergebnis der Vereinbarung, die Umweltstaatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius auf den Weg gebracht hatte. Zum ersten Mal hatte das Land die Gemeinde in das Vermittlungsgespräch eingebunden. Vertreter des Landesamtes für Natur und Umwelt, das für die Kontrolle der Deponie zuständig ist, und Heidorn hatten sich vorher nicht einigen können. Die Firmenleitung drohte sogar mit dem Konkurs ihres Tochterunternehmens, das für den Betrieb und die Sicherung der Deponie verantwortlich ist. Dann hätten Land, Kreis und der Eigentümer des Geländes, der Schäferhof, möglicherweise vor dem Problem gestanden, die auf 2,5 Millionen Euro geschätzte Restsanierung - zwei Drittel der Auflagen sind erfüllt - zu finanzieren.

Seit Ende 2004 ist die Deponie, in der hauptsächlich Baustoffe, aber auch Siebreste aus der Flensburger Müllverbrennung gelagert wurde, geschlossen. Seitdem sind die Fristen immer wieder verlängert worden, bis wann die Deponie so gesichert sein muss, dass Regen nicht mehr eindringt und das Sickerwasser aufgefangen wird.

Nach eigenen Angaben hat Heidorn etwa fünf Millionen Euro bereits in die Sicherung investiert, weit mehr als ursprünglich vorauszusehen war, weit mehr als die 850 000 Euro Sicherheit, die das Unternehmen hinterlegen musste. Schuld daran seien auch die gestiegenen Anforderungen, hieß es von Seiten des Unternehmens.

Jutta Kaufmann, FDP, mahnt, keine Abdeckung "light" zuzulassen

Jetzt hat Heidorn schriftlich zugesichert, im August die seit anderthalb Jahre ruhenden Arbeiten wieder aufzunehmen. Zuerst soll das Plateau des Deponiebergs planiert werden. Anschließend wird die restliche Abdeckung fertiggestellt. Außerdem muss die Rekultivierung fortgesetzt werden. Ende 2012 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, es sei denn ein harter Winter verzögert die Fertigstellung bis zum Frühling.

Einmal im Monat wollen Vertreter des Landesamtes und der Betreiberfirma den Fortschritt der Arbeit kontrollieren. Das Protokoll darüber soll auch der Gemeinde und dem Kreis zur Verfügung gestellt werden. Nach Informationen des Abendblatts darf Heidorn kostengünstige technische Alternativen wählen - vorausgesetzt die Umweltstandards werden eingehalten.

"Das macht mich hellhörig. Da müssen wir aufpassen. Eine Abdeckung light gibt es mit uns nicht", sagt Jutta Kaufmann, FDP, stellvertretende Bürgermeisterin der Gemeinde. Die SPD hatte noch kurz vor dem Arbeitsgespräch in einer Resolution darauf gedrängt, dass das Land Heidorn zum kurzfristigen Handeln zwingen müsse.