Kritik am Sparvorschlag zum Rosenpark. Eine private Variante ist “unrealistisch“

Pinneberg. Rosenzüchter aus dem Kreis Pinneberg sind nicht bereit, die Pflege und damit die Kosten der Stadt für den Erhalt des Pinneberger Rosengartens zu übernehmen. "Die Erhaltung des Gartens ist wünschenswert und Aufgabe der Stadt", sagt Hannsjörg Kähler, geschäftsführender Gesellschafter bei BKN Strobel. Stefanie Schmedes, die für das Rosarium in Uetersen zuständige Leiterin des Bauhofes, hält eine von Rosenunternehmen gestiftete Pflege für unrealistisch. "Das kann ich mir nicht vorstellen", sagt sie auf Anfrage. Selbst das deutlich bekanntere Rosarium erhalte lediglich kleine Zuwendungen von Rosenzüchtern. Auch Christian Evers, Geschäftsführer von Rosen Tantau winkt ab: "Meine Bereitschaft hält sich stark in Grenzen, mich finanziell an der Pflege zu beteiligen", sagt er auf Anfrage. Der Garten sei schließlich kaum bekannt und somit selbst als Werbeträger nicht von Relevanz. "Für uns stellt sich bei den Zahlen grundsätzlich die Frage der Wirtschaftlichkeit", so der Rosenzüchter.

Von den Summen, die eine Diskussion über die Zukunft des Rosengartens entfachte, waren auch die Pinneberger Politiker beeindruckt. Rund 226 000 Euro kostet die Pflege des Parks. Angesichts der massiven Verschuldung könne sich Pinneberg diese Pflege so nicht mehr leisten, heißt es seitens der FDP. Die Partei schlug ähnlich wie Jan Gawryluk, Leiter des kommunalen Servicebetriebes (KSP), eine private Lösung für alle oder einen Teil der Kosten vor.

Das kommt für Joachim-Ulrich Haß, Vorsitzender des Freundeskreises für den Rosengarten, nicht in Frage. "Ich möchte, dass sich der Rosengarten weiterentwickelt - und das qualitativ. Eine Reduzierung der Pflege sowie eine Übergabe der Kosten in private Hände kommt für mich nicht in Frage", sagte Haß dem Abendblatt.

Selbst durch die Bemühungen seines Fördervereins gibt es neben der Qualität des Gartens vor allem Probleme in der öffentlichen Wahrnehmung. Selbst bei der bundesweiten Vertretung, der Gesellschaft der Deutscher Rosenfreunde, war der Rosengarten, der mittlerweile als schützenswertes Kulturgut anerkannt wurde, lange unbekannt. In einem Jubiläumsbuch aus dem Jahr 2000 wird der Garten mit seiner Eröffnung 1936 zwar erwähnt, über dessen Existenz und Zustand war der Vereinigung damals aber nichts bekannt. "Das hat sich mittlerweile geändert", sagte eine Sprecherin.