Mehr als 3500 Anmeldungen zum Sommerfest. Jetzt werden Sicherheitsvorkehrungen getroffen

Hasloh. Mehr als 3500 Zusagen zum Sommerfest der Hasloher CDU waren bereits über Facebook eingetroffen, als der Spuk ein Ende hatte: Am späten Dienstagabend wurde die Seite von der CDU-Ortsvorsitzenden Dagmar Steiner abgeschaltet. "Ich habe Frau Steiner auf Zypern erreicht", sagt ihr Stellvertreter Michael Witt.

Wie berichtet, hatte Dagmar Steiner vor ihrem Urlaub für das am 20. August geplante CDU-Sommerfest auf Facebook eine Einladung erstellt - und dabei versehentlich das Häkchen "private Veranstaltung" übersehen. Daher war die Einladung für alle Facebook-Nutzer sichtbar. Und weil zuvor CDU-Politiker ein Verbot für Facebook-Partys gefordert hatte, suchten Nutzer des sozialen Netzwerks gezielt nach Feten der Union, zu denen über Facebook eingeladen wurde. Sie fanden Hasloh - sehr zum Leidwesen von Michael Witt.

Der musste ohnmächtig mit ansehen, wie immer mehr Personen ihr Kommen ankündigten, die Anreise mit Sonderbussen in Aussicht stellten, sich nach Parkplätzen und Übernachtungsmöglichkeiten erkundigten und ein kollektives Besäufnis mit Freibier von der CDU einforderten. Aus Angst vor Störungen und Randale sagte daraufhin der Ortsverband das Sommerfest ab. Die Facebook-Seite aber blieb bestehen - weil nur Dagmar Steiner die Zugangsdaten hatte. "Sie hat sich im Urlaub einen UMTS-Stick leihen können und das dann erledigt", erläutert Witt.

Die Ortsvorsitzende sei geschockt gewesen, als sie von der Sache erfuhr. "Sie dachte, dass die Einladung nur einzelne sehen können, diese Lawinenfunktion war ihr nicht bekannt", sagt Witt. Er sieht die Schuld nicht bei Dagmar Steiner, sondern bei Facebook und seinen Nutzern. "Vielleicht braucht man Facebook-Partys nicht zu verbieten. Es reicht wohl schon, den Button zu verbieten, mit dem man alle seine Freunde zum Besuch der Veranstaltung eines anderen auffordern kann", sagt Witt. Auf diese Weise hatte sich die CDU-Veranstaltung in Windeseile bundesweit herumgesprochen. Künftig will der Ortsverband laut Witt das Medium nicht mehr für Veranstaltungseinladungen, sondern lediglich als kommunales Diskussionsforum nutzen.

Der Vize-Ortschef hat sich nach eigenen Angaben bereits mit Facebook in Verbindung gesetzt. "Sollte ein gefälschter Eintrag auftauchen, mit dem für unser Sommerfest geworben wird, wird der rausgenommen", betont Witt. Und er fügt hinzu: "So etwas ist eine Aufforderung zum Hausfriedensbruch." Der Hasloher hofft, dass am 20. August möglichst wenige von den angekündigten 3500 Besuchern den Weg nach Hasloh finden. Damit es rund um den ursprünglichen Veranstaltungsort - einer Reiterscheune an der Kieler Straße - zu keinen Störungen kommt, "werden wir Vorkehrungen treffen". Welche, will Witt nicht preisgeben.

Unterdessen wurde nach Abschaltung der Einladungs-Seite von der Internet-Gemeinde munter weiter diskutiert - und zwar auf der eigentlichen Facebook-Präsenz der CDU Hasloh. "Wer öffentlich für eine öffentliche Party wirbt, muss auch mit Gästen rechnen", schrieb da etwa ein Nutzer - und kündigte sein Erscheinen an. Am Nachmittag wurden alle Einträge entfernt. . .