Liberale entwickeln Idee, um den öffentlichen Aufwand fürs Rosarium zu minimieren

Pinneberg. Der Pinneberger Liberalen schlagen vor, den Rosengarten von privat pflegen zu lassen. Damit reagiert die Partei auf die Kritik, die Joachim-Ulrich Haß, Vorsitzender des Förderkreises im Abendblatt, geäußert hatte. Werner Kahle, FDP, plädiert dafür, einen der großen Rosenzuchtbetriebe im Kreis Pinneberg zu begeistern, das Rosarium als Schaugarten zu nutzen. Gleichzeitig sollte sich das Unternehmen an den Pflegekosten beteiligen.

"Übergeben wir doch mal zunächst für zum Beispiel fünf Jahre alle Rosenrechte an einen dieser Züchter", schreibt Werner Kahle in einem parteiinternen Diskussionszirkel.

Tatsache ist, dass der Rosengarten den städtischen Haushalt mehr als 220 000 Euro kostet. Diese Summe hatte Jan Gawryluk, der Leiter des Kommunalen Servicebetriebs der Stadt Pinneberg (KSP), im Grünflächenbericht präsentiert. Im Fachausschuss wurde darüber diskutiert, ob die Pflege ausgegliedert und an die Bürger abgetreten werden kann, um Kosten zu senken.

Für den Vorsitzenden des Freundeskreises Rosengarten, Joachim-Ulrich Haß, ist diese Diskussion ein Affront. Seit 2009 kümmern sich auch der Freundeskreis und seine 80 Mitglieder um die Erhaltung des Kleinods mit Spenden und ehrenamtlichen Engagement - und errangen erste Erfolge. So hat das Landesamt für Denkmalpflege die Anlage als schützenswertes Gartendenkmal eingestuft. Über das Jahr aber fristet der Rosengarten ein trauriges Schicksal. Kaum Besucher, kaum Anerkennung, klagt Haß. Auch für ihn kommen Rosenzüchter oder eine Stiftung infrage, um die Anlage aufzuwerten. Pinnebergs Rosengarten wurde 1935 eröffnet. Auf 20 000 Quadratmetern wachsen 8000 Rosen.