Jürgen Körner und Michael Krüger, die Sprecher der Interessengemeinschaft Südtangente Tornesch-Esingen, wundern sich nicht, dass das Land Schleswig-Holstein den Planfeststellungsbeschluss für den Bau der Kreisstraße 22 um ein Jahr verschieben will.

Tornesch. Die politische Beschlusslage zur K 22 sei im Kreis Pinneberg völlig unklar, die anteilige Finanzierung der Straße durch den Kreis stehe nicht, die Tornescher Politik habe sich mehrheitlich gegen die K 22 ausgesprochen und fordere eine echte Südumgehung um Esingen herum.

Bei "nicht allzu realitätsferner Betrachtung aller Fakten" müsse man erkennen, dass eine K 22 "mitten durch Esingen" keine Chance auf Realisierung habe. Die beiden Sprecher erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass die Planungen des Kreises Pinneberg für diese Umgehungsstraße bereits seit 30 Jahren im Gange seien. "Und so vergeht wieder ein Jahr und noch ein Jahr und noch ein Jahr."

Die Sprecher machten allerdings auch deutlich, dass sie grundsätzlich nicht gegen eine Umgehungsstraße seien - eben nur nicht mitten durch Esingen. "Wir begrüßen daher ausdrücklich den Vorschlag von Uetersens Bürgermeisterin Andrea Hansen, dass sich alle 'K22-Beteiligten' an einen runden Tisch setzen sollten, um eine Lösung für die verfahrene Situation zu finden. Lassen sie uns gemeinsam eine K 22 planen, die Moorrege, Uetersen und Tornesch entlastet und die den Verkehr um Esingen herum und nicht mittendurch führt." Körner und Krüger sind davon überzeugt, dass eine "gut nachbarschaftlichen Lösung" für die K 22 breite politische Unterstützung fände und dementsprechend schnell umzusetzen wäre.