Verein klagt über mangelhafte Unterstützung des Rathauses. Verwaltung widerspricht

Pinneberg. Die Mitglieder des Pinneberger Tierschutzvereins sind unzufrieden mit der Arbeit im Ordnungsamt des Rathauses. Das machten sie während ihrer Jahreshauptversammlung öffentlich. Besonders ärgerlich aus Sicht der Tierschützer: Nach der Anzeige gegen einen Pferdehalter, dessen Pony mit einer Huferkrankung im Winter auf eisigem Boden gelegen hatte, mussten sie 30 Mal ehrenamtlich kontrollieren, dann waren Halter und Tiere nach Appen ausgewichen.

Petra Jelinek, Mitarbeiterin des Pinneberger Ordnungsamtes, kann die heftige Kritik nicht nachvollziehen. "Wir waren sofort nach der Anzeige mit einer Tierärztin vor Ort. Die Halterin hat beim nächsten Besuch Rezepte vorgezeigt, und dem Tier ging es besser, sodass wir nicht mehr von einem akuten Fall ausgehen mussten." Trotz alledem laufe noch ein Verfahren gegen die Ponyhalterin. Alle Details könnten aus Datenschutzgründen dem Tierschutzverein nicht bekannt gegeben werden. Petra Jelinek äußerte sich zudem verwundert über die späte Anklage, da es bereits klärende Gespräche mit dem Verband gegeben habe.

Insgesamt gehen die Tierschützer davon aus, dass die Sünden an Tieren mehr werden, weil die Besitzer aufgrund wirtschaftlicher Sorgen weniger Geld zur Verfügung haben. Pressesprecher Peter Dorendorf zählt auf: "Katzen werden ausgesetzt. Hunde werden schlecht gehalten. Pferde werden nicht ausreichend mit Futter und Wasser versorgt. Die Hufpflege von vielen Pferden wird grob vernachlässigt. Kühe werden in Ställen gehalten, wo es seit Wochen kein Einstreu gab und liegen in ihrem eigenen Urin und Kot." 134 Einsätze gab es im vergangenen Jahr - am besten, so der Pressesprecher, habe das Ordnungs-Amt Pinnau reagiert.