Hatsune Miku ist der Traum eines jeden Managers in der Popmusik: Die kleine Japanerin ist erfolgreich ohne jede Zicken und wird nie älter.

Das Geheimnis ihrer ewigen Jugend: Miku (das ist ihr Vorname - im Japanischen steht er hinter dem Familiennamen) ist keineswegs ein Mensch aus Fleisch und Blut. Das Mädchen ist eine lebensgroße, dreidimensionale Trickfigur aus dem Computer.

Miku ist riesig erfolgreich. Am Sonnabend beginnt ihre Amerika-Tournee. Sie gibt im Nokia Theatre in Los Angeles ein Konzert - es ist bereits ausverkauft. In ihrer Heimat Japan kommen mehr als 20 000 Menschen, meist Mädchen, zu ihren Live-Konzerten. Ihre Verehrer schwenken begeistert grell leuchtende Neonstäbe vor der Bühne.

Riesenaugen, Stupsnase, Zöpfe bis beinahe zum Boden - so sieht Miku heute aus.

Ihre "Eltern", also die Softwareentwickler, haben dem künstlichen Popstar für die Live-Auftritte menschliche Maße spendiert: Die spindeldürre Miku soll 16 Jahre alt sein, 1,58 Meter groß und 42 Kilo leicht. "Geboren" ist Miku im Jahr 2007. Damals war sie eigentlich nur eine künstliche Gesangsstimme, also eine Stimmsoftware.

Warum hat die Trickfigur so einen großen Erfolg? Sie singt Lieder, die ihre Fans komponiert haben. Fans können ihr Aussehen und sogar Charakter programmieren.