Die Firma Heidorn will die Rekultivierung auf der Appener Deponie wieder aufnehmen. Das teilte das Kieler Umweltministerium mit.

Appen. Staatssekretär Ernst-Wilhelm Rabius hatte die Geschäftsführung und Pinnebergs Landrat Oliver Stolz zum Krisengespräch eingeladen. Inoffiziell wird vom Abschluss Ende 2012 ausgegangen.

Ob das tatsächlich funktioniert, darüber sind alle Seiten skeptisch. "Ein ehrgeiziges Ziel" heißt es von Seiten der Betreiberfirma. "Wer es glaubt, wird selig", sagt Bürgermeister Hans-Joachim Banaschak, CDU. Auch Walter Lorenzen, SPD, bleibt skeptisch. "Ich glaube in dieser Sache an gar nichts mehr. Wir haben so viele Zusagen von Heidorn erhalten, die nicht eingehalten wurden."

Von 1965 bis 2004 sind in der Deponie Abfälle eingelagert worden. Die erste Frist, die Deponie abzudecken lief Ende 2005 ab. Ende 2010 verhängte das Landesamt erstmals ein Strafgeld: 10 000 Euro muss Heidorn zahlen. Gestern verstrich die nächste Frist.

Tatsächlich sind bis heute erst etwa zwei Drittel der Oberfläche der Deponie so abgedichtet, dass kein Regenwasser eindringen kann. "Wir brauchen endlich die Abdeckung", sagt Walter Lorenzen. "Fachleute haben uns vorgerechnet, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis unser Grundwasser von den Deponie-Sickerstoffen beeinträchtigt wird."

"Die Hoffnung stirbt zuletzt", macht Bürgermeister Banaschak ein wenig Mut. Klar ist für ihn: "Wir Appener sind die Leidtragenden, haben aber keinerlei Einfluss auf das Verfahren." Lorenzen, SPD: "Die aufsichtsführenden Behörden haben nicht mit dem notwendigen Druck gearbeitet."

Das soll jetzt anders werden, verspricht Staatssekretär Rabius. Eine weitere Verzögerung sei nicht vermittelbar. Zur Absicherung werde der Betreiberin die Ersatzvornahme angedroht.

Ob diese Warnung fruchtet, bleibt offen. In den Gesprächen wird auf die mögliche Insolvenz der Betreiberfirma, ein Tochterunternehmen der Heidorn-Gruppe, verwiesen. Jutta Kaufmann, FDP: "Das haben wir schon vor zehn Jahren gesagt." Das Unternehmen habe über Jahrzehnte an der Deponie verdient. Für die Altlasten müsse am Ende die Allgemeinheit aufkommen.