Eine Glosse von Matthias Popien

"Von Chancengerechtigkeit im Sport kann auch 2011 noch nicht gesprochen werden", hat die GMFK jetzt bedauernd festgestellt. Wahr gesprochen: Bayern München hat regelmäßig deutlich mehr Torchancen als der FC St. Pauli. Nicht wenige halten das für total ungerecht, deshalb ist es schön, dass sich die GMFK jetzt dieses Themas annimmt.

Was ist die GMFK? Das ist die Gleichstellungs- und Frauenministerkonferenz. Sie hat jetzt in Plön getagt und sich mit einer Pressemitteilung zur Frauenfußballweltmeisterschaft zu Wort gemeldet. Vermutlich hat das Emil Schmalfuß initiiert, Gastgeber der GMFK und zugleich Landesminister für Justiz, Gleichstellung und Integration. Frauenpower und Gerechtigkeit spielen in seiner Behörde gewissermaßen ständig Doppelpässe. Deswegen kann Schmalfuß zu Recht als Frauenfußballexperte gelten. Und er nutzt jetzt die Chance, dieses Wissen anlässlich der WM angefixten Leserschaft zu präsentieren.

Vom sogenannten "Wunder von Travemünde" schreibt er, als damals, 1970 und exakt 16 Jahre nach dem "Wunder von Bern", der DFB-Bundestag offenbar aufgrund einer übermäßigen Bestrahlung durch die Travemünder Sonne beschloss, Frauenfußball zuzulassen.

Die Folgen werden wir in den kommenden Wochen erleben. Angriff um Angriff werden die deutschen Favoritinnen bei der WM vortragen - total überlegen und ohne jede Chancengleichheit für ihre Gegnerinnen.