Der neue Schulentwicklungsplan erhält Standorte und lindert die Raumnot. Die Schulen werden bis 2025 kaum an Schülern verlieren.

Pinneberg. Entgegen dem Landkreistrend werden die Pinneberger Schulen bis 2025 kaum an Schülern verlieren. Das geht aus einer Analyse im Zuge der Entwicklung eines neuen Schulentwicklungsplans hervor, den Bildungsforscher Professor Klaus Klemm im Auftrag der Stadt anfertigte. Vor allem dank der Zuzüge könne die Stadt trotz leichtem Rückgang der Geburtenzahl ihre Schulen gut auslasten. Seit dem Jahr 2000 sind im Saldo 5551 Menschen mehr zu als abgewandert. Bis 2025 rechnet Klemm mit jährlichen Wachstum der Stadtbevölkerung um 235 Menschen.

Daraus ergibt sich eine konstante Anzahl der Schüler in allen Alterskategorien. Stellte die Stadt 2009 knapp 5800 Schüler, beträgt diese Zahl 2025 schätzungsweise 5632 - lediglich ein Rückgang um etwa 200 Schüler. Die Hälfte der Pinneberger Schüler stammt aus dem Umland und das verliert Schüler. Hier sinkt auch die Geburtenzahl stärker als in Pinneberg: Stellte die Bevölkerung im Einzugsbereich Pinnebergs 2009 noch 37 308 Schüler, geht diese Zahl bis 2025 um mehr als 10 000 Schüler zurück auf dann 26 815.

Diese Schwankungen haben allerdings auf den Bestand der Pinneberger Schulstandorte kaum Auswirkungen. Allerdings merkt Klemm in dem noch vorläufigen Bericht die Situation am Schulzentrum Nord an. "Möglicherweise", heißt es, "läuft die Grundschule in "der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts" aus. Diese Analyse beziehe sich aber auf das direkte Einzugsgebiet. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass durch Wahlfreiheit und Attraktivität des Standortes die Grundschule erhalten bleibt", sagte Doris Ochterbeck, CDU-Schulausschussmitglied.

Die SPD-Fraktionsvorsitzende und Schulausschussfrau Angela Traboldt begrüßt den vorläufigen Schulentwicklungsplan. "Ich freue mich, dass wir unsere Grundschulstandorte entgegen Tendenzen in anderen Städten wahrscheinlich werden halten können."

Fest steht hingegen das Ende des Heinrich-Hanselmann-Förderzentrums wegen Schülermangels. Lehrer würden, so das Konzept, mit ihrer förderpädagogischen Kompetenz in den allgemeinen Schulen eingesetzt. Freuen könnte sich die benachtbarte und größte Grundschule der Stadt, die Helene-Lange-Schule, die zusätzliche Räume gebrauchen könnte und die einzige Schule, die laut Schulentwicklungsplan noch Raumbedarf hat.

Für die beiden Gymnasien wird es mit Blick auf die Schülerzahlen kaum Auswirkungen geben. Einzig die nicht ausreichende Mittagsversorgung wird kritisiert. Doch Abhilfe ist in Aussicht: Am Theodor-Heuss-Gymnasium wird derzeit eine neue Mensa gebaut. Problematisch ist hingegen noch die Finanzierung der Cafeteria am neuen Teilstandort der Johannes-Brahms-Schule.

Insgesamt sind für beide Pinneberger Gymnasien auch in Zukunft fünf Klassen je Jahrgangsstufe vorgesehen. Die Raumnot ist kein Thema mehr.

"Es ist gut, dass Übergangslösungen wie Container-Untericht an der Brahms-Schule nun der Vergangenheit angehören", so Angela Traboldt.

Im Entwicklungsplan fehlen allerdings noch genaue Angaben zu Anzahl und Größe der Räume an allen Schulen. Eine entsprechendes Raumkonzept wird derzeit von der Verwaltung erarbeitet und nachgereicht.