Nach Hamburg will nun auch der PVG den Schwarzfahrern den Kampf ansagen. Ab 2012 könnte es auch in Pinneberg heißen: “Bitte vorn einsteigen.

Pinneberg. Einsteigen nur noch vorne beim Busfahrer: Die Verkehrsbetriebe Hamburg Holstein und die Pinneberger Verkehrsgesellschaft (VHH/PVG) wollen entsprechenden Plänen für 2013 zustimmen. "Wir haben mit unserem Pilotprojekt in Bergedorf gute Erfahrungen gemacht und werden Plänen für das Gesamtnetz zustimmen", sagte Pressesprecher Kay Goetze im Gespräch mit dem Abendblatt. Befürchtungen, der Verkehrsfluss würde durch die Regelung gestört, hätten sich nicht bestätigt. Der Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), Lutz Aigner, hatte am Mittwoch angekündigt, die Regelung auf das gesamte Hamburger Stadtgebiet auszuweiten. Auch im Kreis Pinneberg könnte es ab Anfang 2012 also heißen: "Vorne einsteigen und Karte zeigen". Bisher müssen Fahrgäste in der Woche erst ab 21 Uhr, am Sonntag ganztägig die Karte vorzeigen. Sonderfall in der Marsch: Hier gibt es Busse mit Anhängern. Wo also einsteigen? "Für diesen Sonderfall arbeiten wir noch an einer Lösung", so Goetze. Bei größeren Gruppen wie Schülern, sowie bei Personen mit Kinderwagen oder Rollstühlen gelten Sonderregelungen, hinten einsteigen bleibt auch hier weiter gestattet.

Die Busbetriebe hoffen durch die geplanten Maßnahmen, ihre Einnahmen zu steigern. Jährlich entgehen dem gesamten HVV durch Schwarzfahrer etwa 20 Millionen Euro. In Bergedorf ist ihr Anteil durch die Regelung schon um drei Prozent auf 1,9 Prozent gesunken. Der Druck auf Schwarzfahrer wächst weiter, denn Goetze legt für den Kreis Pinneberg ein groß angelegtes verschärftes Kontrollkonzept an. An zentralen Knotenpunkten sollen deshalb "Großkontrollen" stattfinden, auch in den Bussen wird die Anzahl der Kontrollen um 50 Prozent steigen. Insgesamt befindet sich der VHH PVG, der in den Kreisen Pinneberg, Bad Segeberg, Stormarn, Herzogtum Lauenburg und in Hamburg fährt, weiter im Aufwind. "Wir haben die Zahl unserer Fahrgäste in 2010 um etwa 2,1 Prozent gesteigert." Damit waren 103,9 Millionen Menschen unterwegs, im gesamten HVV waren es 676,3 Millionen.