Die Hoffnung stirbt zuletzt

Gegen Küchenhof will niemand antreten" , Schenefelds Bürgermeisterin ist konkurrenzlos. Sie will trotzdem kämpfen bei der Wahl kämpfen

Hamburger Abendblatt 20. Juni

Vorweg: Das Mindestalter beträgt 27 und nicht 37 Jahre. Schon lange vor Ablauf der ersten Bewerbungsfrist (20.6.11) hat die derzeitige Bürgermeisterin (BM) mehrfach Wahlkampf für sich gemacht, zuletzt durch den Bürgerkongress am 18.6.2011. Die Schenefelder Parteien haben schon vor längerer Zeit erklärt, keinen Gegenkandidaten aufzustellen. BM und Parteien haben sich "eingerichtet", es ist ein "harmonisches interessenorientiertes Miteinanderumgehen".

Man könnte das alles auch als Schenefelder Klüngel bezeichnen. Durch dieses schlappe Verhalten der Parteien wird das Wahlverfahren ad absurdum geführt. Am Bürger vorbei stellt Rüpcke, CDU, fest, dass Bewerber "unter die Lupe" genommen wurden, aber keiner besser war als "unsere" BM. Nach welchen Kriterien maßt sich die CDU dieses Urteil an. Was sagen die anderen Politiker? Woher weiß Herr Rüpcke, wie gut die BM das Rathaus leitet, da er selbst beruflich nach eigenen Worten so stark eingebunden ist, dass er seinerzeit nicht mal in der Lage war, die Unterlagen von Desy während des Planfeststellungsverfahrens ausreichend selbst zu prüfen? Die Lobhudelei von allen Seiten ist schwer zu ertragen. In der Wirtschaft sagt man: Wer überall beliebt ist, hat kein Profil.

Gemäß offizieller Ausschreibung (von Frau K. selbst herausgegeben, in der Wirtschaft nicht denkbar), wird u. a. eine "zielstrebige, engagierte und verantwortungsbewusste Persönlichkeit mit mehrjähriger Erfahrung in Führungs- und leitenden Positionen gesucht (im Internet nachlesbar). Frau K. hat das Büro eines Genossen Bundestagsabgeordneten geleitet. Soweit zu Kriterien und Messbarkeit von Qualifikationen. Was nicht ausschließt, dass sie dazu in der Lage wäre.

Alle großen und kleineren Themen in Schenefeld laufen am Bürger vorbei. Die sich engagieren, werden abgebügelt. Vielfach beweisbar, reichlich eigene Erfahrungen gemacht. Von Bürgernähe keine Spur. An inhaltlichen Punkten kann ich die BM nicht messen, wohl als "Eventmanagerin" (siehe auch Aussage Herr Evers).

Die Bürger-Mitarbeit, im April wurde der AK Verkehrsplanung aufgelöst, wird regelrecht platt gemacht. Initiativen ebenso. Armes Schenefeld. Vielleicht findet sich bis 18. Juli 2011 doch noch ein Kandidat, der die Chance bekommt, sich den Bürgern und nicht nur den Parteien vorzustellen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Walter Molter, Schenefeld

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