Unterschiedliche Positionen zu Wohnungsbau am Strandweg entzweien das Bündnis

Wedel. Im schwarz-grünen Bündnis in Wedel herrscht dicke Luft. Die Kooperation zwischen CDU und Grünen in der Ratsversammlung, die eine satte Mehrheit sichert, steht auf der Kippe. In einem Schreiben an Grünen-Fraktionschef Michael Dege und den Ortsverbandsvorsitzenden Michael Koehn machen CDU-Fraktionschef Michael Kissig und Stadtverbandschef Ulrich Kloevekorn ihrem Unmut Luft und fordern für diesen Montag ein Gespräch im gemeinsamen Vertragsausschuss. Auslöser für das Zerwürfnis ist insbesondere Hellmut Metz, bürgerliches Mitglied im Planungsausschuss, der mit seiner Auffassung zu den geplanten Wohnungen am Strandweg nach Auffassung der CDU Abmachungen bricht.

Die Union schildert in dem Brief die Lage, redet von "erheblichen Problemen" im Planungsausschuss und beruft sich auf den Kooperationsvertrag. "Vereinbart wurde die Fortführung der Planungen und die Umsetzung auch zum Treppenviertel, wobei festgelegt wurde, dass die ,Sichtachsen und Wegeverbindungen bei der Realisierung analog dem Wettbewerbskonzept erhalten bleiben' sollen. Die nun vorgelegten Architektenpläne entsprechen den Vorgaben des Wettbewerbskonzeptes und damit der gemeinsam vereinbarten Position von CDU und Grünen. Wir haben daher eine Zustimmung der Grünen zu den Plänen erwartet und erwarten sie noch", heißt es unmissverständlich.

Ausschussmitglied Hellmut Metz lehnt Planungen des Investors ab

Verweigert wird diese Zustimmung vom bürgerlichen Ausschussmitglied Hellmut Metz. Er lehnt die Planungen des Investors Joachim Rehder ab. Der will auf dem Gelände nahe des Schulauer Fährhauses drei vier- und dahinter zwei fünfgeschossige Mehrfamilienhäuser bauen, wie es der Rahmenplan erlaubt - Metz hingegen will höchstens drei beziehungsweise vier Geschosse genehmigen lassen - etwa zehn von 48 Wohnungen würden entfallen. "Die CDU hat erfreut zur Kenntnis genommen, dass die Grünen sich einstimmig für den Fortbestand der Kooperation ausgesprochen haben", heißt es im Brief.

"Doch sich zu einer Kooperation zu bekennen und danach zu handeln sind offenbar zwei Paar Schuhe. Das gegenwärtige Verhalten der Grünen im Planungsausschuss sowie die öffentliche Darstellung erwecken den Eindruck, es solle ein Kooperationsbruch bewusst herbeigeführt werden. Dies ist für uns keine Basis für eine Fortsetzung der Kooperation." Heute erwartet die CDU konkrete Aussagen über die weitere Zusammenarbeit.