Armutszeugnis

"Pinneberg streicht Fahrtengeld trotz längeren Schulwegs", Hamburger Abendblatt 15. Juni

Im Schulausschuss haben CDU und SPD Schülerbeförderungskosten für Pinneberger Schüler mit längerem Schulweg mit Blick auf die finanzielle Lage der Stadt Pinneberg abgelehnt. Die freiwillige Leistung in Höhe von ca. 4125 Euro p. a. soll also die Haushaltskonsolidierung voranbringen. Ausgerechnet unsere Kinder sollen die Verschuldungspolitik der letzten Jahre ausbaden. Das ist ein Armutszeugnis für Pinneberg.

Ich bin gespannt auf die "christlichen und sozialen" Argumente, wenn wir die Kosten für die Innenstadterweiterung diskutieren. Schon die 90 000 Euro für die Gutachter waren zu viel! Aber Worthülsen "Kinder sind unsere Zukunft" und praktische Politik sind zwei paar Schuhe. So ist das halt.

Joachim Dreher, Ratsherr (GAL & Unabhängige)

Schlecht recherchiert

"Moment Mal! Spotter, der König unter den Guckern", Glosse von Bernd-Olaf Struppek, Hamburger Abendblatt 14. Juni

Lieber Autor, ich weiß nicht, welchem schönen Hobby Sie nachgehen, und ich werde es auch nicht schlecht machen. Aber was sollte die Kolumne "Spotter, der König unter den Guckern" bezwecken? Humor auf Kosten anderer? Ihr Verhältnis zu Leuten mit einem anderen Hobby dokumentieren? Sich lustig machen? Wenn Sie sich schon lustig machen, dann bitte auch fachlich fundiert: Die Boing "727, eines der schönsten Flugzeuge aller Zeiten, wurde bis zum 18. September 1984 gebaut. Ihre Angabe "1999" ist also sehr schlecht recherchiert! Sie wollen also jetzt Bikinis "spotten". Wow, machen das nicht bereits "Spanner & Co."? Ich kenne natürlich nicht Ihre Beweggründe, diesen Text verfasst zu haben, aber: 6! Setzen, Thema verfehlt! Werden Sie demnächst mit der gleichen Inbrunst über Philatelisten herziehen, nur weil diese bunte Papierschnitzel sammeln, die man auf fast jedem Postamt kaufen kann? Oder Hobbygärtner, nur weil die oben und unten bei einer Pflanze unterscheiden können?

Ich bin selbst kein Spotter jedwelcher Art, schätze aber das zum Teil ungemeine Wissen zur Materie dieser netten Zeitgenossen.

Michael Björnson, Halstenbek

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