Im dringend sanierungsbedürftigen Elmshorner Rathaus droht die Schließung einiger Räume.

Elmshorn. Der Arbeitsschutz verlangt, dass Büroräume über 35 Grad Wärme nicht mehr genutzt werden. Außerdem soll bei einer Evakuierung geprobt werden, ob im Notfall alle Mitarbeiter rechtzeitig das Gebäude verlassen können.

"Unsere Mitarbeiter leben seit vielen Jahren mit den Belastungen", sagt Stadtrat Volker Hatje. Im vorigen Jahr habe die Verwaltungsspitze nach einem heißen Wochenende den Beschäftigten freigestellt, ihre Arbeit abzubrechen - wahrgenommen hatte diese Möglichkeit niemand. Stattdessen wird gelüftet, wo immer es möglich ist. Ein Mitarbeiter soll seine Füße im Wassereimer kühlen. Der Stadtrat hat einen Kühllüfter laufen - 30 Grad erreichte sein Büro gestern trotzdem. Doch nach den Auflagen des Arbeitsschutzes wird es ernst.

Die aufgeheizten Räume sind das eine Problem im sanierungsbedürftigen Gebäude. Belastungen der Raumluft durch gesundheitsschädliche Gase und Glaswolle sind ein anderes. Noch sind diese Stoffe weitgehend eingekapselt. Falls aber tatsächlich saniert wird, sind die Mitarbeiter stärker gefährdet.

Wieweit eine Sanierung bei laufendem Betrieb möglich ist, soll jetzt ein auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude aus den 60er- und 70er-Jahren spezialisiertes Ingenieurbüro aus Niedersachsen prüfen. Im Herbst müssen die Kommunalpolitiker entscheiden, ob sie sanieren, umbauen oder neu bauen - alles eine Geldfrage.