Die vom Brandkrustenpilz geschädigten Bäume in Uetersen stellen eine Gefahr dar

Uetersen. Unlängst war eine Linde der Allee am Finkenbrook in Uetersen durch eine Windböe umgestürzt. Die bestürzende Nachricht eines Baumfachmanns: Brandkrustenpilz-Befall. Von diesem Schädling, so Baumexperte Sönke Martens, seien mindestens drei weitere Bäume befallen und zwei davon müssten am besten noch in diesem Jahr gefällt werden, bevor sie ebenfalls umstürzen und somit zu einer Gefahr für Spaziergänger werden.

Umweltausschussmitglieder der Stadt sowie Vertreter der Verwaltung ließen sich direkt an der Allee, die früher einmal zur Uetersener Ziegelei führte, die Schäden zeigen. "Wenn Gefahr in Verzug ist", sagte Bürgermeisterin Andrea Hansen, "dann werde ich als Chefin der Ordnungsbehörde sofort handeln, um Schäden an Personen und Sachen zu vermeiden." Eine Überzeugung, die nicht allen Umweltausschussmitgliedern gefiel. Doch im Notfall sei für lange Diskussionen keine Zeit. Deshalb einigten sich Verwaltung und Ausschuss darauf, dass zumindest der Vorsitzende des Ausschusses informiert wird. "Dann kann ich wenigstens Auskunft geben, wenn mich jemand anruft, dass Bäume gefällt werden", sagt Ausschussvorsitzender Dieter Schipler.

Eine unmittelbare Gefahr bestehe momentan nicht, so Martens. Er riet aber dazu, noch in diesem Jahr zu handeln. Nach der Expertenmeinung spielen beim Pilzbefall viele Dinge zusammen. Dazu könnten ebenso die harten Winter und trockenen Frühjahre beitragen wie auch die Verdichtung des Bodens durch den Parkplatz am Finkenbrook. Letztere führe dazu, dass die Wurzeln geschädigt würden und der Brandkrustenpilz dann leichter in den Baum eindringen könne. "Das Problem ist", sagt Martens, "dass der Schaden von außen nicht zu sehen ist." Der Pilz zersetze den Baum quasi von innen, bis dessen Standfestigkeit nicht mehr gegeben sei.

Die Bürgermeisterin sagte: "Wir sind eine grüne Stadt und wollen die Bäume erhalten." Doch für mindestens zwei der etwa 140 Jahre alten Linden gäbe es keine Rettung mehr. Damit es den übrigen rund 5000 Bäumen auf städtischen Grund nicht ebenso geht, soll ein Baumkataster angelegt werden, in dem auch die Überprüfung der Pflanzen auf Schädlinge eingetragen werden kann. So kann man problematische Bäume besser kontrollieren, ob sie noch standsicher sind.