701 Unterschriften gegen Abriss von Schwarzbauten gesammelt

Tornesch/Kiel. Mit Unterschriftenlisten versucht die Bürgerinitiative Esinger Moor Abriss (EMA) jetzt bei der Landesregierung Stimmung für ihr Anliegen zu machen. 701 Unterschriften von Bürgern aus dem Kreis haben sie gesammelt und jetzt an Innenminister Klaus Schlie geschickt, teilen die Initiativsprecherinnen Susanne Sauskat, Claudia Jacobs und Nicole Pohlke mit. "Wir wollen damit unterstreichen, dass wir Rückendeckung in der Bevölkerung dafür haben, dass die so genannten Schwarzbauten im Esinger Moor stehen bleiben können", begründet Claudia Jacobs diese Aktion.

In dem Anschreiben an den Minister beklagt sich die Initiative über das "menschenunwürdige" Vorgehen der Kreisverwaltung, die verfügte, dass die rund 200 vor allem in den 1940er bis 1960er Jahren ohne Baugenehmigung errichteten Gebäude und Anbauten im Tornescher Westen abgerissen werden müssten. Diese waren nach dem Krieg vor allem wegen der akuten Wohnungsnot der Flüchtlinge entstanden.

Mitte der 60er Jahre hatten sich Kreis- und Gemeindeverwaltung Tornesch auf eine Duldung aller vor 1965 gebauten Häuschen verständigt. Bis jetzt plötzlich die Kreisverwaltung diese im Außenbereich errichteten Häuser auf den Kieker nahm. Die Tornescher Stadtvertretung hatte jüngst mit einer Resolution ihre Solidarität mit der EMA erklärt. Es dürfe nicht sein, dass die Betroffenen der Schikane einzelner Mitarbeiter des Kreisbauamtes ausgesetzt seien und ihre Grundstücke ohne Entschädigungszahlungen für wenig Geld an die Stadt Tornesch abtreten müssten, weil sie sich die Abrisskosten nicht leisten könnten, heißt es weiter im Brief. Gerne, so die Initiative, würden sie dem Minister ihr Anliegen vor Ort darlegen. Zurzeit ruhen die Abrissverfügungen, nachdem die EMA die FDP-Landtagsfraktion eingeschaltet hat und der Kreis Pinneberg nun auf ein klärendes Wort aus Kiel wartet.