Betrunkener Pinneberger wählt ständig 110 und 112, terrorisiert Nachbarn und kommt in Gewahrsam

Pinneberg/Wedel. Schon wieder ein Notrufmissbrauch im Kreis Pinneberg: Nachdem eine 73 Jahre alte Frau am vergangenen Wochenende die Telefone der Wedeler Wache blockiert hatte, hat nun ein Pinneberger, 36, die Regionalleitstelle in Elmshorn quasi lahmgelegt. Die Ordnungshüter nahmen den stark angetrunkenen Mann über Nacht in Gewahrsam.

Der 36-Jährige hatte in der Nacht zu Mittwoch ständig ohne Grund die Notrufe 110 und 112 angewählt. Nachdem Telefonnummer und Anschrift des Anrufers ermittelt worden waren, machten sich Beamte um kurz nach 3 Uhr auf den Weg zu dem Wohnblock am Ahornweg. Bereits vor dem Haus hörten sie das laute Geschrei des Mannes, der ihnen durch diverse Einsätze bekannt ist. Im Treppenhaus hatten sich mehrere Nachbarn versammelt, die sich über den Randalierer beklagten.

Daraufhin machten die Ordnungshüter kurzen Prozess. Um weitere Anrufe bei den Notrufnummern zu verhindern, stellten sie drei Telefone, ein PC-Mikrophon sowie eine DSL-Box sicher. Ein Atemalkoholtest ergab 2,16 Promille. Eine halbe Stunde, nachdem die Beamten abgezogen waren, meldeten sich erneut Nachbarn aus dem Ahornweg und beschwerten sich über den 36-Jährigen. Um weitere Einsätze auszuschließen, "luden" die Beamten den Elmshorner zu einem Übernachtungsbesuch auf der Wache ein.

Auf der Fahrt dorthin verhielt dieser sich noch ruhig. Dort angekommen, sollte er sich jedoch zwecks einer Durchsuchung entkleiden. Das behagte ihm nicht. Der 36-Jährige verschränkte seine Arme und steckte ein Bein hindurch. Als die Beamten versuchten, den Mann festzuhalten, riss er sich los und versuchte, auf die Ordnungshüter einzuschlagen. Diese konnten aber letztlich den Mann zu Boden ringen und ihm Handschellen anlegen. Diese wurden ihm nach der Durchsuchung und vor dem Gang in die Arrestzelle wieder abgenommen.

Gegen den 36-Jährigen wird nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte ermittelt. Wegen des Missbrauchs von Notrufen wird gegen ihn ein Bußgeld verhängt. Gleiches gilt für die 73-jährige Wedelerin, die von mehreren Telefonen aus die Festnetznummern der Wache anrief. Sie hatte bereits 18 Monate lang in regelmäßigen Abständen die Beamten mit wirren Geschichten genervt. Nachdem bei ihr am Wochenende fünf Handys und ein Festnetztelefon beschlagnahmt worden waren, hat sie nichts mehr von sich hören lassen. Die 73-Jährige soll angekündigt haben, dass sie sich von den Polizisten nicht ernst genommen fühlt und künftig nicht mehr mit ihnen reden möchte. . .