Reges Interesse an Info-Abend. Sonderausschuss tagt am 16. Mai in der Rosenstadt

Uetersen/Tornesch. Wenn Uetersen und Tornesch zusammengehen, könne ein Millionenbetrag eingespart werden. Das zumindest ist die These, mit der Torneschs Bürgermeister Roland Krügel (CDU) vor geraumer Zeit die Debatte über eine Fusion beider Städte wieder belebt hat. Mittlerweile ist das Thema wieder auf der politischen Tagesordnung - mit unterschiedlichen Nuancen. Nachdem die Tornescher SPD sich schon früh ablehnend zu einer Fusion äußerte, sind die Genossen aus Uetersen ins Thema eingestiegen - mit Erfolg. Sie luden als erste Partei zu einer öffentlichen Veranstaltung in den Uetersener Hof ein, zu der etwa 70 Besucher kamen.

Klar wurde: Die Bürger brauchen mehr Informationen und Fakten, bevor es überhaupt zu einem Bürgerentscheid kommen kann. Wieviel Einsparung an Steuergeldern bringt ein Zusammenschluss? Wieviel Geld mehr fließt vom Land in die Kasse, wenn die neue Stadt mit etwa 30 000 Einwohnern zum Mittelzentrum hochgestuft würde? Und: Können finanzielle Argumente letztlich auch die Bürger überzeugen, die aus emotionalen Gründen oder einfach aus einem unguten Bauchgefühl heraus eine Fusion ablehnen - sowohl auf Uetersener als auch Tornescher Seite?

Das Thema Fusion endlich einmal zu Ende durchprüfen

Karl Gustav Tewes, Alt-Bürgermeister von Uetersen, empfahl Verwaltung und Politik, eine Diskussionsgrundlage vom gemeinsamen Stellenplan der neuen Stadt über die Zukunft beider Stadtwerke und gemeinsamen Steuerhebesätzen bis zur Zukunft der Feuerwehr zu erarbeiten. "Sind drei Feuerwachen in einer Stadt nötig?" Auch unvermeidbare Zusatzkosten wie ein Rechnungsprüfungsamt und eine Straßenverkehrsaufsicht müssten dagegen gerechnet werden. Ihm sei wichtig, sagte Tewes, dass eine mögliche Fusion endlich einmal zu Ende geprüft werde, "egal, mit welchem Ergebnis".

Die historische Chance einer Fusion müsse genutzt werden, sich doch eine "ideale Stadtverwaltung" aufzubauen, so ein anderer Einwurf. Das ginge aber nicht, ohne alte Zöpfe abzuschneiden. Die Parteien müssten sich dafür zusammensetzen, und ohne Bürgerbeteiligung laufe sowieso nichts mehr. Ablehnende Stimmen wurden ebenfalls laut: Uetersen habe doch eine tolle Lebensqualität, die bei einer Fusion mit Tornesch verloren gehe. Das zog wiederum bei anderen nicht, die das fehlende Krankenhaus, Ärztemangel und Ladenleerstände ins Spiel brachten. Die Daseinsvorsorge sei in einer größeren Stadt viel besser, glauben sie.

Erhellenderes über eine Fusion verspricht die konstituierende Sitzung des Fusions-Sonderausschusses der Stadt Uetersen am 16. Mai.