Schon vergessen

"Viele Entwicklungschancen"

Es ist doch verwunderlich, dass die Herren Grabert und Anken, die schon lange in Schenefeld wohnen, sich erst zu Wort gemeldet haben, als sich vor ihrer Haustür etwas verändern sollte.

Hamburger Abendblatt 4. April

Es ist schlichtweg falsch, wenn Herr Lange behauptet, ich habe mich erst zu Wort gemeldet, "als sich vor meiner Haustür etwas verändert hat".

Vermutlich hat er aus einer Erinnerung gestrichen, dass ich mich schon anlässlich der gemeinsamen Fraktionssitzung von CDU, OfS und FDP Mitte vergangenen Jahres ablehnend zur von der CDU und OfS geforderten Aufgabe der Landschaftsschutzgebiete geäußert habe, obwohl es zu dem Zeitpunkt noch um wesentlich kleinere Flächen ging. Zum Landschaftsschutz gibt es bereits aus Juni 2008 Leserbriefe von mir, zur Blankeneser Chaussee und der Außenbereichssatzung eine ganze Reihe aus 2009 und 2010.

Als ich vor 27 (nicht vor 20) Jahren mein Grundstück erwarb, lag auf dem Gelände kein Landschaftsschutz. Es war schlicht ein Acker, der bereits der "Adlershorst" gehörte, einer Gesellschaft im Eigentum schleswig-holsteinischer Kommunen (die mal wieder Geld brauchten ...). Was nun sein Urteil über meine drei Jahre in der FDP betrifft, so befindet er sich ganz offensichtlich im Widerspruch zu seinem Fraktionsvorsitzenden.

Der hat sich nämlich im Januar zitieren lassen mit dem Satz "Ich weiß gar nicht, wie Kühne und Grabert es so lange in der FDP ausgehalten haben". Mir ist auch schleierhaft, wie Herr Lange unser Ausscheiden aus der FDP dahin gehend interpretieren kann, dass wir uns von der Fraktionsvorsitzenden Frau Förster nicht richtig verstanden fühlten. Dazu weiß er viel zu wenig.

Ich wollte und will auch jetzt nicht öffentlich in Richtung FDP nach treten, aber so viel kann ich sagen: Wäre die Schenefelder FDP so geführt worden wie seine Partei, hätte es die Austritte nicht gegeben. Wenn Herr Lange mir unterstellt, dass es mir ausschließlich um meine eigenen Belange geht, weil auch ich durch Ihre Bebauungspläne betroffen wäre, dann erwidere ich: nicht ausschließlich, aber auch. Er sollte aber nicht verschweigen, dass sein Fraktionsvorsitzender im Sülldorfer Weg wohnt, dessen Geschwister ebendort oder daneben, und zufällig, rein zufällig natürlich, ist das Gebiet hinter deren Grundstücken im Kreisentwicklungskonzept bereits zum "dauerhaften Landschaftsschutzgebiet" erklärt worden.

Zum Kameruner Weg habe ich mich nicht geäußert, allerdings zu Nachverdichtung, und zwar in dem Sinne, sie dort zuzulassen, wo es sinnvoll ist und die Eigentümer es wollen. Denn nachgewiesenermaßen ist die Erschließung dort sowohl für die Gemeinde als auch den Bauherren deutlich günstiger.

Die Grünen haben herausgefunden, dass unsere Stadt wahrscheinlich die am dichtesten besiedelte Gemeinde weit und breit ist, dichter gar als Hamburg.

Und das Statistische Landesamt hat bereits vor 10 Jahren ermittelt, dass der Kreis Pinneberg eine Spitzenposition im Zubetonieren der Landschaft einnahm. Dass das noch weiter geht, will die Initiative verhindern.

Warum zum Anlegen von Radwegen erst eine Besiedlung der Landschaftsschutzflächen erfolgen muss, erschließt sich mir nicht. Der Holtkamp braucht keinen separaten Radweg, er ist bisher weder durch wirkliche noch durch Beinahe-Unfälle aufgefallen. Ziel muss es stattdessen sein, möglichst viel des Landschaftscharakters zu erhalten.

Heinz Grabert, Mitglied der Initiative "Wohnqualität im Grünen", per E-Mail

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