Das Defizit der Stadt war am Ende um 200 000 Euro geringer als erwartet

Quickborn. Im Gegensatz zum Kreis Pinneberg, der immer noch nicht den Jahresabschluss für 2008 fertig hat, konnte die Stadt Quickborn ihren Jahresabschluss für 2010 fristgemäß beim Rechnungsprüfungsamt vorlegen. Demnach schloss der Haushalt bei Ausgaben von 36 Millionen Euro mit einem Minus von zwei Millionen Euro ab - 200 000 Euro weniger Defizit als Kämmerin Meike Wölfel veranschlagt hatte.

Diese 200 000 Euro Mehreinnahme ist der Rest jener 7,5 Millionen Euro, die die Stadt voriges Jahr zusätzlich an Gewerbesteuern eingenommen hat. Sie kalkulierte Anfang 2010 mit zwölf Millionen Euro, schöpfte aber real 19,5 Millionen Euro von den Erträgen ihrer Betriebe ab. Dadurch stieg die Kreisumlage um 5,5 Millionen und die Finanzausgleichsumlage an das Land um 1,8 Millionen Euro, sodass unter dem Strich nur noch 200 000 Euro übrig blieben.

Für den Ersten Stadtrat Klaus H. Hensel (CDU) ist das ein Zustand, der unbedingt bald geändert werden muss. "Wir empfinden es als sehr ungerecht, derart stark vom Kreis gemolken zu werden." Hensel kündigte an, Gespräche darüber mit den Finanzpolitikern des Kreises führen zu wollen, damit dieses Ausgleichssystem nicht weiter einseitig zu Lasten jener Kommunen funktioniere, die die höchsten Einnahmen haben. So zahle Quickborn im laufenden Jahr insgesamt zwölf Millionen Euro an Kreisumlage, sagte Meike Wölfel.

Dabei hat sich Quickborn auch stark verschuldet. 2010 sind knapp 21 Millionen Euro in Schul- und Sportstätten investiert worden, wovon rund 16 Millionen Euro über Kredite finanziert werden mussten. Somit ist die Verschuldung von 12,5 auf 28,8 Millionen Euro angestiegen. Im laufenden Haushalt sind von 40 Millionen Euro Ausgaben wieder nur knapp 38 Millionen Euro durch Einnahmen gedeckt.