Richtfest für neue Betriebsstätte des Hamburger Maschinenbau-Unternehmen E.C.H. Will

Wedel. "Wir sagen ja zu Wedel!" Als Bürgermeister Niels Schmidt diese Worte am Donnerstag aus dem Munde von Klaus Aarestrup hörte, ging trotz Schmuddelwetters die Sonne auf. Aarestrup ist Geschäftsführer des Unternehmen E.C.H. Will, das Richtfest für die neue Betriebsstätte an der Industriestraße feierte, und im Herbst seinen Betrieb aufnehmen will. Aarestrup kündigte eine langfristige Partnerschaft mit der Stadt an - Schmidt freute sich über rund 150 Arbeitsplätze, eine "Bereicherung des Unternehmens- und Leistungs-Portfolios" sowie "vielleicht den einen oder anderen Steuer-Euro. Solch eine Ansiedlung wie die ihres Unternehmens kommt auch in Wedel nicht alle Tage vor: es ist ein Meilenstein für die Stadt", so Schmidt.

Die Stadt hatte sich in einem harten Wettbewerb gegen 20 andere Standorte und zum Schluss unter anderem gegen Schenefeld und Tornesch durchgesetzt. Schmidt: "Die Verhandlungen waren teilweise sehr sportlich." Wedel konnte unter anderem damit punkten, dass die Stadt beim Angebot auf Flächen zurückgreifen konnte, die sich bereits in ihrem Besitz befanden. Außerdem spielten Einkaufsmöglichkeiten für die Belegschaft und eine Vielzahl von Dienstleistern vor Ort eine Rolle. Auf einer Fläche von rund 180 000 Quadratmetern lässt E.C.H. Will Produktionshallen mit einer Fläche von 9000 Quadratmetern und 6000 Quadratmeter Büroflächen errichten. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben "ein führender Anbieter von Maschinen für die Papier herstellende und verarbeitende Industrie". Schneidemaschinen für die Herstellung von Kopierpapier und Maschinen für die Produktion von Schulheften gehören zur Angebotspalette. Weltweit sind fast 3000 dieser teils mehrere Dutzend Meter langen Produktionsstraßen im Einsatz.

Für das neue Domizil investierte der Projektentwickler Vollack Bauinvest aus Karlsruhe einen zweistelligen Millionenbetrag, E.C.H. Will hat einen langfristigen Mietvertrag für die Immobilie abgeschlossen.

Bislang war die Firma am Nedderfeld ansässig. Doch dort gab es keine Expansionsmöglichkeiten und nach Angaben von Geschäftsführer Aarestrup wäre das Bauen im Bestand teurer gekommen. So wurde nach mehr als 40 Jahren der Standort gewechselt. In der neuen Betriebsstätte können die Arbeitsabläufe effizienter gestaltet werden.

Bereits jetzt gehören einige Wedeler zur Belegschaft des Herstellers von Papierverarbeitungsmaschinen. Wie Aarestrup verriet, tragen sich weitere Kollegen mit dem Gedanken, von ihrem jetzigen Wohnort eventuell nach Wedel umzuziehen, um so den Arbeitsweg möglichst kurz zu halten.

Bevor die in Bussen zum Richtfest angereisten Mitarbeiter zum Rundgang durch den Rohbau ihrer neuen Arbeitsstätte aufbrachen und sich im Anschluss daran mit Thüringer Würstchen stärken durften, machte Schmidt kräftig Reklame für seine Stadt. Er überreichte dem Geschäftsführer ein Bild mit Ole Wests Impressionen von der Wasserkante und dem Betriebsrat fünf Tageskarten für den Wellnessbereich der Badebucht. Und E.C.H. Will revanchierte sich, indem das Unternehmen versprach, Schreib-Papier, das beim Testen der Maschinen abfällt, Kindergärten und Schulen zur Verfügung zu stellen. Einige Stapel bekamen Schmidt und Wirtschaftsförderer Manuel Baehr gleich mit.