Bauarbeiten für das Nahversorgungszentrum an der Dorfstraße beginnen

Klein Nordende. Für Elmshorns Nachbargemeinde Klein Nordende ist es ein Quantensprung: In diesen Tagen beginnen die Arbeiten für das Nahversorgungszentrum an der Dorfstraße. Das Millionenprojekt umfasst einen Supermarkt, eine Apotheke und 100 Stellplätze. Zudem wird ein Zentrum für seniorengerechtes Wohnen gebaut. Ein Projekt, das das Erscheinungsbild der Gemeinde umkrempelt. "Es wird den Ort aufwerten", sagt Bürgermeister Hans-Barthold Schinckel.

Bereits seit mehreren Jahren plant die Gemeinde an dem Projekt. Mit im Boot sitzt die EMV/Eggert-Gruppe aus Elmshorn. Der Investor hat die 20 Hektar große Fläche von fünf Grundstückseigentümern erworben. 6000 Quadratmeter im Bereich eines Laufgrabens bleiben als Grünfläche erhalten, dort wird ein naturnahes Regenrückhaltebecken integriert. Kernpunkt des Gebäudekomplexes ist ein Supermarkt mit 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche, der von der Rewe-Gruppe betrieben wird. Er wird eine Bäckerei, ein Café, einen Getränkemarkt und eine große Frischfleisch-Abteilung enthalten. Zum Komplex gehört auch eine Apotheke.

Die Erschließungsplanung der Fläche, die zwischen der Dorfstraße und der Sandhöhe liegt, wurde Ende voriger Woche im gemeindlichen Bauausschuss vorgestellt. Die Fläche ist bereits eingeebnet, mehrere Bäume wurden schon gefällt. Die eigentliche Erschließung startet im April. Ende Mai, Anfang Juni beginnt die Errichtung der Gebäude. Die Eröffnung soll auf jeden Fall noch vor Weihnachten erfolgen.

Dann wird der kleine Dorfladen "Ihre Kette" seine Pforten schließen. Bereits vor mehreren Jahren, nach dem Verkauf des Gebäudes, stand das Geschäft schon einmal auf der Kippe. Jetzt folgt das endgültige Aus. "Wir werden versuchen, dass die Pächterin Arbeit in dem neuen Markt findet", sagt Bürgermeister Schinckel.

Er ist sich sicher: "Die Leute warten darauf, das Dorf freut sich auf das Projekt." Bei einigen der künftigen Nachbarn kam der Komplex weniger gut an. Schinckel verweist darauf, dass wesentliche Forderungen der Anlieger erfüllt worden sind. So wurde die Firsthöhe des Supermarkts von zwölf auf 9,90 Meter gesenkt und der Abstand der Gebäude zur Grundstücksgrenze von drei auf acht Meter erhöht. Eine Lärmschutzwand werde jedoch nicht gebaut, weil sie aufgrund eines Emissionsgutachtens nicht erforderlich ist. Die Frage eines Sichtschutzes sei noch nicht entschieden.

Im hinteren Teil stehen sieben Baugrundstücke zur Verfügung, die von den Käufern individuell bebaut werden können. Sie sollen jedoch für seniorengerechtes Wohnen genutzt werden. Zu diesem Vorhaben gehören auch drei geplante Gebäude mit Eigentums- beziehungsweise Mietwohnungen. Vorgesehen sind 21 barrierefreie und altersgerechte Einheiten. In einem separaten Gebäude wird eine Tagespflege entstehen, die von einem privaten Pflegedienst betrieben wird. Dieser wird dort auch seine Zentrale ansiedeln.

Dieses Bauprojekt wird im Spätsommer beziehungsweise im Herbst beginnen. Die Einheiten sind dann voraussichtlich im Sommer 2012 bezugsfertig. Schinckel spricht von einer großen Nachfrage sowohl nach den Wohnungen als auch den Baugrundstücken. "Wir haben eine Informationsveranstaltung gemacht und haben mehr als 40 Adressen von Interessenten gesammelt." Es seien Reservierungen erfolgt, die ersten Verkäufe stehen bevor.

"Die Gemeinde muss und wird weiter wachsen", ist Schinckel überzeugt. Das Projekt an der Dorfstraße trägt die B-Plan-Nummer 32. Im Neubaugebiet Bürgermeister-Diercks-Straße (B-Plan 31) ist nur noch ein Grundstück frei. "Wir werden dann in der zweiten Jahreshälfte die Planungen für den Bebauungsplan 33 aufnehmen", erläutert Schinckel. Er wird ein Neubaugebiet beinhalten, dass zwischen der Bürgermeister-Diercks-Straße und der Dorfstraße liegt. In Richtung Heidgraben könnten in mehreren Bauabschnitten etwa 55 Wohneinheiten entstehen. Für die Gemeinde ist dies eine der letzten Flächenreserven, die kurzfristig bebaut werden kann.