Yannick Meincke aus Tangstedt und Tim Scheibe aus Hamburg geben T-Shirts gegen Spenden für Japan ab

Tangstedt/Hamburg. Wenn die beiden jungen Männer in ihren weißen T-Shirts mit dem großen roten Punkt auf der Brust in der Pinneberger Fußgängerzone oder einer Hamburger Geschäftsstraße unterwegs sind, dann bleiben die Leute stehen und schauen ihnen hinterher. Yannick Meincke aus Tangstedt und Tim Scheibe aus Hamburg Eimsbüttel, beide 19, fallen auf. Das ist Absicht. Sie verstehen sich als Absender einer Botschaft: "Es ist ganz leicht, zu helfen." Unter dem zinnoberroten Kreis auf ihren Shirts - dem Motiv der japanischen Nationalflagge - steht: simple help. Das ist das Motto der Spendenaktion, die die Schüler für die Menschen in Japan gegründet haben.

"Schon als uns die ersten Bilder aus Japan nach der Naturkatastrophe erreichten, war uns sofort klar: Wir wollen helfen", sagt Yannick. Aber wie? Die Freunde suchten im Internet nach Spendenmöglichkeiten und landeten auf der Seite des Deutschen Roten Kreuzes. Dort ruft das DRK zu Eigeninitiativen auf. "Wir hatten schnell die Idee, T-Shirts mit dem roten Punkt und unserem Slogan zu bedrucken und gegen Spenden abzugeben", sagen die Freunde. Sie ließen eine Probe-Edition drucken. Die 20 Shirts waren sie in kürzester Zeit los.

Und so warfen die Schüler -Yannick macht derzeit an der Pinneberger Johannes Brahms Schule Abitur und Tim besucht die 12. Klasse des Hamburger Wirtschaftsgymnasiums Weidenstieg - ihr Erspartes zusammen und investierten 550 Euro in die Bestellung von 120 bedruckten T-Shirts. Die Lieferung traf am Freitag in zwei großen Kartons in Tangstedt ein. Davon sind schon jetzt 30 Stück vorbestellt.

Erste Marketingstrategien haben Yannick und Tim auch entwickelt. Auf Facebook gründeten sie die Gruppe "simple help", über die es alle Infos zu ihrer Spendenaktion gibt. Außerdem werben sie Promis als Unterstützer. Die HSV-Spieler Mladen Petric, Ruud van Nistelrooy, Zé Roberto und Keeper Frank Rost ließen sich mit T-Shirts fotografieren. Petric ist schon auf Facebook damit zu sehen. Jetzt wollen die Schüler die Shirts in Fußgängerzonen und Einkaufszentren in Pinneberg und Hamburg anbieten. "Das hatten wir uns einfach vorgestellt, aber wir sind schon an bürokratische Grenzen gestoßen. Wir brauchen dazu die Genehmigungen der Ämter und Centermanager", sagt Tim. Die Anträge und Anfragen laufen inzwischen.

Vorläufiges Ziel der Tangstedt-Hamburg-Connection: Der Japan-Katastrophenhilfe des DRK bis Mitte Juni mindestens 1000 Euro zu übergeben. Sieht so aus, als schafften sie es. Bis gestern konnten die Schüler bereits 200 Euro an das DRK überweisen.

Wenn die 120 Shirts gegen Spenden vergeben sind, wird es in die nächste Runde gehen. Denn Yannick und Tim wollen weitermachen: "In Japan ist die Katastrophe schließlich auch noch lange nicht zu Ende", sagt Yannick. "Hunderte von Kilometern rund um Fukushima sind für Jahrzehnte, vielleicht Jahrhunderte atomar verseucht und unbewohnbar", sagt Tim. "Die Welt geht dort gerade unter", sagt Yannick. "Da können wir hier doch nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen."

Yannick Meincke und Tim Scheibe halten für "simple help" ständig Kontakt zum DRK, das vom Deutschen Zentralinstitut für Soziale Fragen mit dem DZI-Spendensiegel zertifiziert wurde. "Wir sind sicher: Das Geld für unsere simple help-Aktion kommt dort an, wo es dringend gebraucht wird".

Das T-Shirt "simple help" ist in den Größen S bis XXL gegen eine Spende von zehn Euro über die Plattform Facebook (simple help) oder per E-Mail an simplehelpjapan@googlemail.com erhältlich.