Viele Entwicklungschancen

"Schenefeld plant sich selbst"

Fraktionen in der Ratsversammlung wollen Stadtentwicklung fortschreiben. Bürgerinitiative fürchtet um Wohnqualität

Hamburger Abendblatt 18. März

Die Bürgerinitiative "Wohnqualität im Grünen" hat hehre Ziele formuliert und hohe moralische Ansprüche erhoben. Es ist aber doch verwunderlich, dass die Herren Grabert und von Anken, die schon lange in Schenefeld wohnen, sich erst zu Wort gemeldet haben, als sich vor Ihrer Haustür etwas verändern sollte. Beide haben nämlich ihr Haus direkt am Landschaftsschutzgebiet.

Als diese Herren sich vor gut 20 Jahren am Ortsrand Ihr Haus bauen durften, war Ihre Einstellung zum Landschaftsschutz wohl noch nicht sehr ausgeprägt. Die Eigenheimbesitzer, die vor Ihnen am Ortsrand gewohnt haben, waren eindeutig toleranter.

Herr Grabert hat seine kurze politische Karriere in unserer Stadt schnell hinter sich gebracht. Er gehörte zu den vier gestandenen Herren in der FDP, die sich von Frau Förster nicht richtig behandelt fühlten und sich daher zur Flucht aus der FDP veranlasst sahen.

Die weiteren Äußerungen des Herrn Grabert zum Thema "Wohnqualität im Grünen" verstärken den Eindruck, dass es ihm zuallererst um die Wohnqualität im Grünen vor seiner eigenen Haustür geht. Denn Wohnbebauung am Kameruner Weg sowie Nachverdichtung in allen anderen Wohnquartieren hat er befürwortet.

Die Stadt Schenefeld verfügt über ca. 470 Hektar Landschaftsschutzgebiet. Der überwiegende Teil davon wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Eine behutsame Weiterentwicklung der Schenefelder Siedlungsstruktur birgt viele Entwicklungschancen. Es wäre möglich im Bereich des Holtkamps vernünftige Radwege anzulegen, die es unseren Kindern und allen anderen Bürgern ermöglichen, gefahrlos den Tennisverein, die Reitschule am Holtkamp und den Klövensteen zu erreichen.

Hoffentlich wird es auch in den nächsten Jahren Menschen geben, die sich in Schenefeld ansiedeln wollen. Wir sollten sie mit offenen Armen empfangen und Ihnen die gleiche Chance geben, die alle Schenefelder einmal bekommen haben: nämlich in Schenefeld zu leben.

Frank Lange, CDU, Mitglied der Ratsversammlung

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