Wohnprojekt der Kirchengemeinde Halstenbek wird neu kalkuliert. Interessenten können sich schon jetzt melden

Halstenbek. Der Bebauungsplan ist rechtskräftig, die kirchenaufsichtlichen Genehmigungen sind da, das Gelände hinter der Arche Noah im Haselweg in Halstenbek ist schon gerodet, die Fachplaner arbeiten. "Trotzdem muss das Wohnprojekt der Kirchengemeinde Halstenbek vor dem endgültigen Baubeschluss des Vorstandes noch einmal auf Wirtschaftlichkeit getrimmt werden", sagt Pastor Norbert Dierks.

Steht damit das Gemeinschaftliche Wohnen auf der Kippe? "Davon kann keine Rede sein", sagt Dierks, der auch Vorsitzender des Kirchenvorstands ist. Dennoch: Die Ziele der Kirchengemeinde sind sehr ehrgeizig: Die Wohnungen für ganz unterschiedliche Nutzer sollen attraktiv gebaut sein, einem gesteigerten ökologischen Standard gerecht werden und zugleich nicht nur für Spitzenverdiener bezahlbar sein. Und schließlich soll das ganze Projekt als Erweiterung des Anfang der 80er-Jahre errichteten Gemeindezentrums dessen Bestand finanziell absichern. Professionell begleitet wird das Projekt von dem Hamburger Architektenteam Ostermann und Gutzeit. Die Planer hatten den Wettbewerb gewonnen. Außerdem ist eine spezielle Bauabteilung der Kirchenkreis-Verwaltung beteiligt. "Vielleicht wäre schon alles klar, wenn die Zinsen für Baudarlehen nicht in den letzten Monaten deutlich gestiegen wären", mutmaßt Pastor Dierks. So aber müsse, wie die Fachleute es formulieren, noch "an einigen Stellschrauben gedreht" werden. Dabei geht es nach Worten des Pastors auch darum, die ursprünglich veranschlagte Bausumme von 4,8 Millionen Euro zu reduzieren. Mietinteressenten können sich natürlich trotzdem melden (Pastor Dierks, Telefonnummer 04101/47 35 64).

Gegenwärtig sind folgende Gebäude geplant: Ein größerer zweiflügliger mit Fahrstühlen versehener Bauteil enthält 23 Einzimmer-Apartments für meist berufstätige Menschen mit leichten Behinderungen, die unter Anleitung die Führung eines eigenen Haushaltes lernen sollen. Diese Apartments werden komplett an ein Tochterunternehmen der Stiftung Alsterdorf verpachtet, das auch die Betreuung der Bewohner übernimmt.

Außerdem gibt es in diesem Bauabschnitt elf barrierefreie Wohnungen mit einer Größe von knapp 50 bis 70 Quadratmetern, die für einen bis zwei Mieter geeignet sind. Von diesen Wohnungen sind bereits sechs vergeben. Die Kaltmiete beträgt elf Euro pro Quadratmeter. Über den Zuschnitt eines zweiten, kleineren Bauteils ist noch nicht endgültig entschieden. Nach derzeitigem Stand sind fünf Reihenhäuser mit etwa 100 bis 120 Quadratmeter Wohnfläche für Familien mit ein bis drei Kindern vorgesehen. Hinzu kommen drei Wohnungen mit einer Fläche von 70 bis 90 Quadratmetern.

"Es könnte allerdings sein, dass die Interessentenlage und der finanzielle Druck es nötig machen, die größeren Einheiten in kleinere umzuwandeln", sagt Dierks. Wie auch immer: Baubeginn soll im Sommer sein, die Wohnungen könnten im Laufe der zweiten Jahreshälfte bezugsfertig werden.