Grundstein für Elmshorns neue Gemeinschaftsschule KGSE gelegt. Größtes Schulbauprojekt des Kreises Pinneberg

Elmshorn. Startschuss für das größte Schulneubauprojekt im Kreis Pinneberg. Am Montagnachmittag setzten Elmshorns Bürgermeisterin Brigitte Fronzek und Innenminister Klaus Schlie gemeinsam den symbolischen ersten Grundstein für den 35,2 Millionen Euro-Neubau der Erich Kästner Gemeinschaftsschule (KGSE) am Hainholzer Damm. Nach fast fünf Jahren Planung und mehr als drei Jahre nach dem Ratsbeschluss geht es jetzt endlich los, freute sich Brigitte Fronzek. "Heute ist ein Tag der Freude", auch wenn nicht immer eitel Sonnenschein und es ein langer Weg gewesen sei. "Aber am Ende eines Prozesses sieht man nur noch wie es geworden ist und nicht wie lange es gedauert hat."

Die neue Schule kostet die Stadt Elmshorn rund 29 Millionen Euro

Das Land Schleswig-Holstein und der Bund fördern dieses Projekt mit insgesamt rund sechs Millionen Euro aus dem Städtebau-Förderungsprogrammn "soziale Stadt". Die Stadt Elmshorn investiert insgesamt 29 Millionen Euro, 20 Millionen Euro davon mit zinsgünstigen Darlehn aus dem kommunalen Investitionsfonds zu 1,5 Prozent Jahreszinsen. Auch dafür brachte Minister Schlie gestern die Bewilligungsbescheide mit in die Krückaustadt.

Mit dem Schulneubau werde "das letzte Kapitel" in der zehnjährigen Geschichte der Sanierung des Stadtteils Hainholz aufgeschlagen, sagte Schlie. "Aus einem sozialen Brennpunkt wurde wieder ein lebenswertes Stadtquartier", hob der Innenminister bei der Grundsteinlegung die Bedeutung dieser Millionen-Investition in eine neue Bildungsstätte hervor. Die neue Gemeinschaftsschule sei ein Zeichen für "den Willen der Stadt, ihren Kindern noch mehr Bildung, Aufmerksamkeit und Zuwendung" zukommen zu lassen". Wegen der angespannten finanziellen Lage der Stadt werde die Politik Elmshorns aber nicht darum herumkommen, andere Investitionen entweder zu verschieben oder ganz zu streichen, mahnte der Minister, der auch die Haushalte der großen Kommunen im Land zu genehmigen hat.

Der Neubau wird nicht nur den 1600 Schülern zu Gute kommen. Einzelne Gebäudeteile wie die Schul- und Stadtteilmensa, die Schul- und Stadtteilbücherei und die Aula können von allen Bürgern genutzt werden. Schlie: "Die Schule wird so von einem Ort des Lernens zu einer Stätte der Begegnung von Menschen verschiedenen Alters und aus unterschiedlichen sozialen Schichten erweitert." Und wohl auch unterschiedlicher Nationalitäten. Denn Hainholz gilt als das multikulturelle Zentrum in der größten Stadt im Kreis Pinneberg. In das Projekt sind deshalb auch die Vorschläge der Schüler und Stadtteilbewohner eingeflossen.

Die 1600 Schüler und Lehrer werden während der Bauzeit gute Nerven zeigen müssen. Denn der Unterricht läuft im Altbau natürlich auch trotz der Baustelle weiter. Handwerker von 40 Firmen werden nebenan laut hämmern, bohren, sägen und mauern, während sie sich auf eine anstrengende Mathe- oder Lateinarbeit zu konzentrieren haben. Bereits im Herbst 2010 begannen die Vorbereitungsarbeiten wie der Aushub des Bodens, was auch schon "ziemlich laut" war, sagte Schulleiterin Hildegard Lüder. Bis zu den Sommerferien 2012 soll der neue Komplex fertig gestellt sein, der aus zwei Gebäudeteilen besteht.

49 Klassenräume und eine Nutzfläche von insgesamt 17 600 Quadratmetern

Insgesamt wird der Neubau eine Nutzfläche von 17 600 Quadratmetern haben. Darin wird es 49 Klassen-, 20 naturwissenschaftliche und 13 Sanitärräume geben. Rund 11 000 Tonnen Beton und knapp 2000 Tonnen Stahl werde darin verbaut sein.

Ursprünglich sollte der Grundstein noch im Jahr 2010 gesetzt werden. Dieser Termin scheiterte wegen des frühen Wintereinruchs im November. Es werden im ersten Bauabschnitt zwei Gebäude parallel gebaut. Wenn diese fertig gestellt sind, soll der Altbau abgerissen werden. Erst dann kann das dritte Schulgebäude der KGSE errichtet werden, in dem die Mensa und die Kunsträume untergebracht sind.