Über das Projekt “Plan haben“ werden Kinder aus Problemfamilien betreut. Zum ehrenamtlichen Team gehören zurzeit zwölf Männer und Frauen

Pinneberg. Jeder kennt sie: die Jugendlichen, die im Buswartehäuschen abhängen, die Kids, die vielleicht mal geklaut oder zugeschlagen haben. Ihnen kann geholfen werden, und zwar: ehrenamtlich direkt in den Familien von ganz persönlichen Paten. Dieses Projekt mit dem Titel "Plan haben" läuft seit vier Jahren - mit viel Erfolg. Weitere Mitstreiter sind gern gesehen, denn der Bedarf ist groß.

Als Paten sind Erwachsene aktiv, die den Kindern und Jugendlichen, die oft mit schwierigen Familiensituationen zurechtkommen müssen, neue Impulse geben wollen. Sie, das sind zurzeit zwölf ehrenamtliche Patinnen und Paten. Seit 2007 organisiert die gemeinnützige Gesellschaft für Jugend- und Suchthilfe mbH (gGJS) das präventive Jugendhilfeangebot im Auftrag des Kreises Pinneberg.

Die Schützlinge sind mindestens zehn Jahre alt. Um ihnen bessere Entwicklungschancen zu bieten, unterstützen und fördern die Paten die jungen Menschen. Die Jungen und Mädchen haben teilweise Probleme in der Schule, wenige Freunde oder sind den ganzen Tag zu Hause.

Kindern etwas mitgeben zu können, neue Erfahrungen zu ermöglichen, Ansprechpartner zu sein, Zeit statt Geld zu spenden und seine eigene, freie Zeit sinnvoll auszufüllen, sind Motive, die die Paten bewegen. Sie alle freuen sich über Erfolge und schöpfen daraus die Kraft, ihre Aufgabe wahrzunehmen. "Es macht einfach Spaß zu sehen, wie aus einem stillen, isolierten Jungen ein ganz normaler, quirliger Teenager geworden ist", sagt ein Pate. Eine Patin beschreibt: "Wenn das Kind uns anstrahlt, ist das ein schönes Gefühl."

Die Paten unternehmen viel mit den Kindern und Jugendlichen, was die allein oder mit ihren Eltern wohl nicht tun würden. So geht es zum Klettern im Hochseilgarten oder zum Kart fahren. Ausflüge nach Hamburg und an die See werden unternommen. Doch es geht nicht nur darum, exklusive Erlebnisse zu verschaffen. Die Paten machen mit ihren Schützlingen alltägliche Dinge, kochen, helfen bei Hausaufgaben, spielen Fußball und gehen spazieren.

Bei den jungen Erwachsenen geht es meistens darum, sie bei Behördengängen und Bewerbungsschreiben zu unterstützen. Alle Paten hören einfach zu, wenn ihre Schützlinge etwas auf dem Herzen haben. "Wir nehmen sie ernst und sind verlässlich, das kennen manche gar nicht", erzählt ein Pate. Wert legen sie darauf, dass sie nicht anstelle von professionellen Helfern eingesetzt werden können und wollen. "Wir ersetzen auch nicht die Eltern und haben keinen Erziehungsauftrag."

Die Aktiven freuen sich jetzt auf Unterstützung, denn sie können nicht alle Anfragen erfüllen. Es warten derzeit 19 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 19 Jahren auf eine Patenschaft. Um die Aufgabe zu erfüllen, werden vor allem Menschen aus Pinneberg, Uetersen, Tornesch, Elmshorn und Barmstedt gesucht. Dabei sind häufig männliche Paten gefragt.

"Erwachsene, die sich gern als Paten engagieren wollen, sollten fest im Leben stehen, offen für die Kinder und Jugendlichen, einfühlsam und zuverlässig sein", sagt Katrin Hunzelmann, eine von zwei Leiterinnen des Projekts "Plan haben". Eine Patenschaft dauere mindestens ein Jahr, und die Treffen mit den Kindern sollen in der Regel einmal wöchentlich laufen. Katrin Hunzelmann und ihre Kollegin Daniela Taubenheim sind hauptamtliche Sozialpädagoginnen. Sie beraten und begleiten die Paten und koordinieren die Patenschaften. Wer Interesse hat, diese Aufgabe zu erfüllen, meldet sich bei Katrin Hunzelmann oder Daniela Taubenheim unter Telefon 04121/463 13-106 oder -160, oder per E-Mail.

kontakt@planhaben.de