Einwohnerversammlung in der Nordseehalle

Helgoland. "Helgoland ist Offshore!" Mit diesen Worten hat Helgolands Bürgermeister Jörg Singer die Einwohnerversammlung in der Nordseehalle eröffnet, zu der etwa 200 Helgoländerinnen und Helgoländer gekommen waren. Thema waren die Pläne im Südhafen. Zudem stellten die potenziellen Offshore-Investoren ihre möglichen Planungen auf der Insel vor.

Die Gemeinde Helgoland hat im vorigen Jahr Flächen im Südhafen vom Bund erworben. Durch die Lage in der Nordsee eignet sich die Insel besonders als Service- und Wartungsstützpunkt für Offshore-Windparks. Dazu müssen die Hafenanlagen entwickelt werden, die Infrastruktur auf der Insel angepasst und die Grundstücke vermarktet werden. Zudem soll mit den Hafenentwicklungsplanungen ein langjähriges Problem mit der Ver- und Entsorgung gelöst werden. Ziel ist, den Güterumschlag aus dem Binnenhafen an die Südkaje zu verlagern.

Singer: "Deutschland wird sich zum Windenenergie-Weltmeister entwickeln." Vor der Küste Helgoland werden in den nächsten Jahren drei Windparks in den Betrieb gehen, im sogenannten Helgoland-Cluster werde grüner Strom für rund eine Million Single-Haushalte geliefert. "Offshore kann ein Gewinn für die ganze Insel werden", so Singer weiter. Der Bürgermeister wies auf die positiven Effekte für die Hotels, Gastronomie, Einzelhandel und weitere Wirtschaftszweige hin. Auch könne durch die Ansiedlung der Offshore-Unternehmen die negative demografische Entwicklung der letzten Jahrzehnte eine positive Trendwende erleben.

Nachdem die Offshore-Unternehmen ihre möglichen Planungen für die Insel vorgestellt hatten, erläuterte das WTM Ingenieurbüro die Pläne für die Sanierung des Südhafens. Geplant ist eine Bauzeit von Anfang bis Ende 2012.

Das Planungsbüro Elbberg stellte das Verfahren für den Flächennutzung- und Bebauungsplan vor. Die Pläne sind Vorraussetzung für eine Bebauung im Südhafen. Rund 50 Behörden wurden jetzt über die Planungen informiert und haben die Gelegenheit, ihre Stellungnahme zu den Plänen abzugeben. Im Rahmen des Planungsverfahren wird es umfangreiche Untersuchungen zu möglichen Altlasten und den Auswirkungen auf die Natur geben. Die Planungsunterlagen sind auf der Internetseite des Planungsbüros unter www.elbberg.de , Menüpunkt "laufende Planungsverfahren", einsehbar.

Im Anschluss an die Vorträge schloss sich eine kurze und sachliche Diskussion an. Bürgermeister Singer zog ein positives Fazit: "Mir ist wichtig, dass wir die Helgoländer frühzeitig über die Planungen informieren und beteiligen. Ich freue mich daher über den hohen Zulauf der Veranstaltung. Wir haben noch viel Arbeit vor uns. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, kann sich für die Gemeinde neben dem Tourismus ein zweites Standbein entwickeln."

Um alle Maßnahmen des Hafeninfrastrukturprojektes zu bündeln, haben der Kreis und die Gemeinde Helgoland die Hafenprojektgesellschaft Helgoland gegründet. Mehrheitsgesellschafter ist die Gemeinde Helgoland, die 74,9 Prozent der Anteile hält. Die WEP Wirtschaftsförderungsgesellschaft hält stellvertretend für den Kreis Pinneberg 25,1 Prozent der Anteile.