Eine Gruppe des Technischen Hilfswerks übt den Notfalleinsatz an der Pinnau in Pinneberg. Denn im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen.

Pinneberg. Wenn Brücken oder Übergänge beschädigt sind, kann die Fachgruppe Brückenbau des Technischen Hilfswerks (THW) kurzfristig für Ersatz sorgen. Die von den Pinneberger Einsatzkräften errichteten Brücken werden aus vorgefertigten Teilen zusammengebaut oder aber bestehen aus herkömmlichen Baumaterialien wie Holz, Stahl oder Aluminium. Besonders oft werden die Spezialisten nicht benötigt. "Wir haben etwa ein bis zwei Einsätze pro Jahr", erläutert Gruppenführer Henning Kühl.

Im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen, und dafür muss geübt werden. "Wir sind ständig auf der Suche nach geeigneten Objekten", erläutert Kühl. Doch meistens seien es Naturschutzbelange, die eine Übung verhindern. In Pinneberg hatten die Einsatzkräfte am Wochenende Glück. An der Stelle der Pinnau, wo später eine Fußgängerbrücke gebaut wird, konnten die Spezialisten am Sonnabend ihr Können erproben. Das Ergebnis wird noch etwa eine Woche sichtbar bleiben: Zwischen dem Großparkplatz an der Elmshorner Straße und der Koppelstraße ist eine Behelfsbrücke mit 14,60 Meter Spannweite über die Krückau entstanden. Sie besteht aus sechs Hauptträgerelementen aus Aluminium.

Acht Mitglieder der Fachgruppe waren am Sonnabend etwa vier Stunden damit beschäftigt, die Brücke zu errichten. "Im Ernstfall sind wir deutlich schneller", sagt Kühl. Dann steht auch mehr Personal bereit. 18 Einsatzkräfte umfasst die Fachgruppe, die unter dem Dach des THW-Pinneberg angesiedelt ist und für Einsätze in Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern bereit steht. Kühl freut sich, dass die Wohnungsbaugesellschaft, die an der Stelle ein Großbauvorhaben realisiert, den Brückenbau unterstützt hat. Als Dank kann das Unternehmen die Brücke in dieser Woche nutzen, wenn der Grundstein für das Vorhaben "Wohnen an der Pinnau" gelegt wird.